Einkaufstourismus lüpft zwei Warenhäuser von Manor

Der Einkaufstourismus hat zwei Manor-Käufhäuser weggeputzt. Der Warenhauskonzern will dennoch in der betroffenen Region bleiben.

Der Warenhauskonzern Manor hat die Schliessung zweier Standorte im Tessin bestätigt.

Betroffen seien ein Standort in Mendrisio und einer in Bellinzona, erklärte am Donnerstag eine Firmensprecherin auf entsprechende Medienberichte, die auf Meldungen von «Corriere del Ticino» beruhten.

Mietvertrag nicht verlängert

Von der Schliessung seien rund 100 Mitarbeiter betroffen, hiess es weiter. Manor wolle sich bemühen, den Abbau sozialverträglich vorzunehmen.

Derzeit fände das obligatorische Konsultationsverfahren statt, erklärte die Mediensprecherin weiter. Für die Betroffenen solle es einen Sozialplan geben.

Das Unternehmen plane, den Mietvertrag für die Standorte Balerna und Sant’Antonino nicht zu verlängern, und die Räumlichkeiten an den Eigentümer zurückzugeben.

Die Kaufhäuser und der Supermarkt Manor Food in Sant’Antonino werden voraussichtlich bis Ende Februar 2025 in Betrieb sein, jene in Balerna bis Ende März 2025.

Ausbau anderer Läden

Die Manor-Warenhausgruppe beschäftigt rund 7500 Mitarbeiter und ist in allen Teilen der Schweiz tätig. Mit der Schliessung der zwei Warenhäuser im Tessin sei kein Rückzug aus der Region verbunden, hiess es weiter von der Firma.

Andere Warenhäuser würden in Bellinzona, Lugano & Co. gestärkt beziehungsweise das Angebot sogar ausgebaut. So werde im März 2024 eine Manor-Verkaufsstelle in Grancia eröffnet.

Besonderes Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Detailhandel in den Grenzregionen hat es allerdings sehr schwer, weil mit der Frankenstärke und der Rückerstattung von ausländischer Mehrwertsteuer das Einkaufen jenseits der Landesgrenzen attraktiv ist.

Mit dem Wegfall der Grenzschliessungen nach der Coronavirus-Pandemie spüren Schweizer Detailhändler diesen Effekt wieder stärker. Manor ist davon nicht nur im Tessin, sondern auch in Genf und Basel verstärkt betroffen. In Basel fiel etwa am Standort St. Jakob Park die Lebensmittelabteilung weg.

Schweizer Geschäfte müssen ein besonderes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, damit die Kundschaft treu bleibt.

29.02.2024/kut.

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