Der Schweizer Traditionskonzern Von Roll hat zwar einen Gewinneinbruch im Semester erlitten. Einige Mega-Trends scheinen der Krisen-Firma aber auf die Beine zu helfen.
Die auf Isolationssysteme spezialisierte Von-Roll-Gruppe hat im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch von rund 75 Prozent auf noch 6,2 Millionen Franken verzeichnet. Als Grund für den Rückgang gibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung vom Montag an, dass im Vorjahreszeitraum die Veräusserung von Liegenschaften sowie Beteiligungen und ein betriebsfremder Ertrag in Höhe von 12,9 Millionen Franken aus dem Verkauf von nicht-betrieblich genutzten Liegenschaften in der Schweiz positiv beeinflusst hätten.
Der einstige Milliardenkonzern schrumpft seit Jahren. Die Umsatzerlöse liegen im Semester gerade mal noch bei 116,7 Millionen Franken.
Besserungen sichtbar
Damit erhöhten sich aber die Einnahmen vor Währungseffekten gegenüber dem Vorjahreszeitraum immerhin um 8,1 Prozent. Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit legte zudem von knapp einer Million auf 5,4 Millionen Franken zu.
Von Roll fokussiert sich auf Elektroisolationssysteme, die etwa in Windkraftanlagen zur Anwendung kommen. Damit liegt die Firma derzeit voll im Trend, denn in der Energie-Krise werden solche Bauteile verstärkt nachgefragt.
Profitabilität wichtig
Ausserdem entwickelt Von Roll technische Materialien für die nächste Batteriegeneration im Bereich Elektromobilität und produziert belastbare Leichtbaukomponenten für die Flugzeugindustrie. Auch damit dürfte der Schweizer Traditionskonzern gut auf Mega-Trends ausgerichtet sein.
Die Firma beliefert die Kundschaft von ihren weltweit 14 Standorten und mit noch rund 924 Mitarbeitenden in über 80 Ländern. Allerdings müssen die Verkaufspreise für die Produkte so hoch sein, dass auch unter dem Strich ohne die Notverkäufe von Immobilien und Beteiligungen ein ansehnlicher Gewinn herauskommt.
05.09.2022/kut.