Zwei Alarmzeichen am Schweizer Arbeitsmarkt

Ein junges Mädchen auf der Strasse
Die Schweiz leidet unter steigender Jugendarbeitslosigkeit. (Bild: O. Ohurtsov / pixabay)

Die Lage am Arbeitsmarkt ist stets erfreulich. Doch nun treten zwei Negativentwicklungen hervor.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im September in der Schweiz mit rund 90.000 in etwa gleichgeblieben. Damit verharrte die Arbeitslosenquote bei 2,0 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco am heutigen Freitag bekanntgab.

Schwierige Teilbereiche

Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich damit die Arbeitslosigkeit zwar um 1,5 Prozent. Gegenüber dem September 2022 erhöhte sie sich aber um 0,1 Prozentpunkt.

Doch die Konstanz der Zahlen täuscht über die Entwicklungen in einzelnen Teilbereichen hinweg.

Erfahrung wieder gefragt

Während sich die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe von 50 bis 64 Jahren um rund 0,8 Prozent auf 25.356 Personen erhöhte, sank dieser Wert im Vergleich zum Vorjahresmonat erfreulicherweise um 6,7 Prozent.

Es zeigt sich, dass die Suche vieler Firmen und Behörden nach Arbeitskräften dazu führt, dass vermehrt auf die an Erfahrung reiche Personengruppe zurückgegriffen wird. Die Arbeitslosenquote unter den Älteren ging um 0,1 Prozentpunkte zurück.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ging im Vorjahresvergleich sogar um 37 Prozent auf nur noch 11.000 zurück.

Problem angehen

Allerdings gibt es auch zwei deutliche Negativeffekte.  Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,4 Prozent, was keine schöne Situation darstellt.

Studien zeigen nämlich, dass Jugendliche ihr ganzes Leben lang Probleme mit der Arbeitssuche haben und dem Staat auf der Tasche liegen, falls sie in Jugendjahren für längere Zeit arbeitslos waren.

Die absolute Zahl liegt bei rund 10.000 beziehungsweise 2,2 Prozent. Da sollte die Schweiz also mehr Engagement hineinstecken, auch wenn dieser Personenkreis noch nicht über so viel Erfahrung im Leben verfügt.

Alarmsignal schrillt

Der zweite Effekt betrifft die Zahl der offenen Stellen, wie aus der Seco-Detailstatistik hervorgeht. Die Zahl der bei den regionalen Arbeitsvermittelten Zentren gemeldeten offenen Stellen brach um 32,4 Prozent auf 47.191 Stellen ein. 

Insofern zeigt sich die konjunkturelle Abschwächung mittlerweile deutlich.

06.10.2023/kut.

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