Zwei Übeltäter heizen die Teuerung an

Drei grösser werdende Häuser mit einem Pfeil auf den Dächern
Die Mieten heizen die Inflation in der Schweiz stark an. (Bild: Rosy / pixabay)

Die Inflation war in den vergangenen Monaten rasant zurückgegangen. Doch zwei Entwicklungen geben der Teuerung einen Schub.

Im Dezember 2023 haben viele Menschen in der Schweiz den Preisschub beim öffentlichen Verkehr gespürt.

Tram, Busse und klar auch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB schlugen deutlich bei den Preisen auf. In Basel-Stadt verteuerten sich einige Billetts zum Beispiel über zehn Prozent.

Pauschalreisen und Medikamente

Natürlich waren das zum Jahresende nicht die einzigen Preisbewegungen, wie aus den jüngsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS vom heutigen Montag hervorging.

Die Fluggesellschaften schlugen ebenfalls bei den Verkaufspreisen auf, genauso wie die Hotellerie.

Allerdings gab es im Dezember auch Bewegungen nach unten. Die Preise für Treibstoffe und Heizöl sowie für Pauschalreisen ins Ausland und für Medikamente seien gesunken, meldeten die Bundesbeamten.

Nullwachstum zum Vormonat

Insgesamt dürften die Menschen im Schnitt keinen Inflationsschub im Vergleich mit dem Vormonat gespürt haben, denn Erhöhungen und Senkungen hielten sich in etwa die Waage, wie es vom BFS weiter hiess.

Inlandgüter stiegen um rund 0,3 Prozent und Importgüter wurden um 0,7 Prozent billiger, was zum Nullwachstum bei der Teuerung führte. Das sind eigentlich erfreuliche Nachrichten.

Energie, Gas und Mieten

Anders sieht es dagegen aus, wenn man den Vergleich mit dem Vorjahr macht. Im Dezember erhöhten die Inländer die Preise um 2,3 Prozent, während die Importgüter um 0,2 Prozent billiger wurden. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat betrug die Teuerung 1,7 Prozent.

2023 betrug die durchschnittliche Jahresteuerung 2,1 Prozent. Dieser Anstieg sei insbesondere auf höhere Preise für Elektrizität sowie Gas und auf höhere Wohnungsmieten zurückzuführen, erklärten die Statistiker zu den Übeltätern.

Inflationsdaten vom Bundesamt für Statistik BFS
Quelle: BFS

Allein im Monat Dezember gingen Wohnungsmieten gegenüber dem Vorjahreswert um 2,4 Prozent nach oben. Aufgrund des hohen Anteils im statistischen Warenkorb haut dies deutlich rein.

Demgegenüber seien aber die Preise für Erdölprodukte, Kombi-Angebote Fest- und Mobilnetz sowie für Medikamente gesunken, hiess es relativierend weiter.

Auslandsinflation schwappt rüber

Die Preise der einheimischen Produkte haben sich im Jahresdurchschnitt um 2,4 Prozent erhöht, jene der Importgüter trotz der Frankenstärke noch um 1,4 Prozent.

Das Jahresmittel berechnet sich als arithmetischer Durchschnittswert der zwölf Monatsindizes des Kalenderjahres. Es sind Durchschnitte von Durchschnitten von Durchschnitten – also durchaus mit Vorsicht zu geniessen.

Im Jahr 2022 hatte die durchschnittliche Jahresteuerung allerdings noch bei 2,8 Prozent gelegen, was zeigt, dass die durchschnittliche Inflation mit 0,7 Prozentpunkten markant nach unten gekommen ist.

Weitere Mieterhöhungen

Wachsam müssen die Menschen in der Schweiz dieses Jahr vor allem bei den Wohnungsmieten sein.

Mit den gestiegenen Hypothekarzinsen können Vermieter nämlich selbst für bestehende Mietverhältnisse die Mietzinse anheben und einen weiteren Teuerungsschub auslösen.

08.01.2024/kut.

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