Zwei Sorgenkinder plagen Richemont

Hauptsitz von Richemont in Genf
Richemont verfolgt in der Genfer Konzernzentrale zwei Entwicklungen genau. (Bild: PD)

Der Luxusgüterkonzern Richemont hat im jüngsten Geschäftsquartal zwar den Umsatz gesteigert. Doch an zwei Stellen hapert es gewaltig.

Die Finanzwelt schaut aufgrund der geopolitischen Verwerfungen und des volatilen Marktumfeldes derzeit besonders auf die Entwicklungen beim Luxusgüterkonzern Richemont.

Steigen die Risiken in der Welt, kaufen die Menschen oftmals sichere Vermögenswerte.

Wechselkurse belasten

Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres, das von April bis Juni 2025 ging, stiegen die Umsätze des Genfer Luxuskonzerns um Cartier, Van Cleef & Arpels, IWC & Co. um 3 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro.

Zu konstanten Wechselkursen hätten die Erlöse sogar um 6 Prozent zugelegt, teilte Richemont am heutigen Mittwoch mit.

Die Geopolitik und die Volatilität führen also klar zu Mehrverkäufen bei dem Luxusgüterkonzern. Doch die Entwicklungen um einen stärkeren Euro und nicht beim Schweizerfranken belasten die Genfer etwas.

Japan fällt als Zugpferd aus

In der regionalen Betrachtung erhöhten sich die Umsätze in Europa um 11 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die Region Americas legte um 10 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu.

Schwach sind hingegen die Umsätze in Asien und der Pazifikregion, wo die Erlöse um 4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro sanken.

In China, Hongkong und Macao sanken die Einnahmen um 7 Prozent, erklärte Richemont zur Situation. Andere Märkte, wie Australien oder Südkorea, hätten aber zweistellig zugelegt, hiess es weiter.

Schwierig ist die Lage aber auch in Japan, wo der Umsatz um 13 Prozent auf 527 Millionen Euro regelrecht einbrach. In früheren Quartalen war Japan immer ein zuverlässiges Zugpferd gewesen, das nun offenbar auch ausfällt.

Asiaten ignorieren Zeitmesser

Neben der anhaltenden Schwäche in Asien kommt ein zweiter Faktor hinzu. Dieser fällt bei der Spartenbetrachtung ins Auge.

Während die Umsätze im Schmuck-Segment bei Cartier und Van Cleef & Arpels um 7 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zulegten, sanken die Erlöse von April bis Juni im Uhren-Bereich um 10 Prozent auf 824 Millionen Euro.

Reverso Tribute von Jaeger-LeCoultre aus dem Hause Richemont
Die hohe Nachfrage nach der Riverso Tribute von Jaeger-LeCoultre kann Richemont nicht bedienen. (Bild: PD)

Für die Rückgänge bei den Zeitmessern machte Richemont die Entwicklungen in China, Hongkong, Macao und eben auch Japan verantwortlich.

Ein Hype um die konzerneigenen Uhrenmarken IWC, Jaeger-LeCoultre, Panerei, Piaget, Vacheron Constantin oder A. Lange & Söhne lässt also auf sich warten. Besonders die Asiaten lassen die Luxuszeitmesser links liegen.

Hype um Luft

Wie schwierig die Situation aber bei dem Genfer Luxusgüterkonzern mit Uhren ist, zeigte muula.ch unlängst.

Ein Modell von Jaeger-LeCoultre wurde von Kunden stark nachgefragt, doch zu kaufen gab es die Reverso Tribute Monofacein Rotgold und Milanaise-Gliederarmband bisher nicht.

Der Uhrenhersteller habe nicht mit einem Nachfrageboom bei dem Modell gerechnet, hatte eine Firmensprecherin trotz der Uhrenkrise gegenüber muula.ch zu der Misere erklärt.

Doch dann können eben auch die Umsätze in der Kasse von Richemont nicht klingeln.

16.07.2025/kut.

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