Der Markt für nachhaltiges Investieren ist unübersichtlich. Agnes Neher, Expertin für nachhaltige Anlagen bei Baloise, hilft durch das Dickicht.
Nachhaltige Anlagen sind ein Megatrend in der Finanzindustrie. Seit wann ist dies ein Thema bei Baloise?
Baloise verfügt seit dem Jahr 2019 über eine Responsible Investment Strategie, die darlegt, wie wir in diesem Bereich anlegen.
Als Unternehmen richtet sich Baloise nach einem nachhaltigen Wertschöpfungsmodell aus. Dieses zeigt, wie wir für unterschiedliche Stakeholder einen Mehrwert generieren wollen.
Was Nachhaltigkeit bedeutet, ist individuell sehr verschieden. Es fehlen verbindliche Standards. Wie sehen Sie das?
Menschen haben natürlich unterschiedliche Wertvorstellungen. Entsprechend geniessen das Verfolgen von Klimazielen oder das Beachten von verantwortungsvollen Anlagekriterien individuelle Wertschätzung.
Mittlerweile wurden für die Schweiz und für den EU-Raum jedoch Kriterien ausgearbeitet, was als «nachhaltige Anlage» bezeichnet werden darf. Von daher existieren mittlerweile verbindliche Standards.
Was sind nachhaltige Anlagen ganz konkret?
Nachhaltige Anlagen dürfen nur als solche bezeichnet werden, wenn sie spezifische Anforderungen – etwa von einer Aufsichtsbehörde – erfüllen.
Solche Anlagen verfolgen oft eine Kombination von Ansätzen. Dabei müssen nachhaltige Anlagen ernsthaft Nachhaltigkeit in ihrem Anlageprozess integrieren und ein messbares Ergebnis der Nachhaltigkeitsstrategie ausweisen können.
Ein reiner Ausschluss von Unternehmen, die etwa Kohle abbauen, ist beispielsweise nicht ausreichend.
Oftmals werden verschiedene Anlagekriterien durch einen systematischen Dialog mit dem Management von Unternehmen, bei denen Verbesserungspotential in den Bereichen ESG ausgemacht wird, ergänzt.
Worauf sollen Anleger achten?
Jeder Investor muss sich fragen, was ihm wichtig ist. Sobald ein Investor aber eine Nachhaltigkeitspräferenz hat, dürfen ihm nur adäquate Produkte angeboten werden.
Und hierbei ist es wichtig zu wissen, was der Kunde mit seinem Geld erreichen möchte, also zum Beispiel die Generierung positiver Wirkung oder die Vermeidung von negativen Auswirkungen.
Worin sehen Sie die Vorteile für Anleger?
Investoren haben die Möglichkeit, ihre Wertvorstellungen bei ihren Kapitalanlagen mitzuberücksichtigen.
Damit können sie einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
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Das Interview ist eine Kooperation von muula.ch mit Baloise.