Weko hebt Tessiner Stahlkartell aus

Stahlherstellung
Tessiner Stahlfirmen sollen sich unerlaubt den Markt aufgeteilt haben. (Symbolbild: Y. Hemmati / unsplash)

Die Wettbewerbshüter haben einen Verdacht auf Abreden im Stahlhandel. Mit Haussuchungen im Tessin geraten mehrere Firmen in Kartellfokus.

Die Schweizer Wettbewerbskommission Weko hat wieder zugeschlagen.

Sie habe Hinweise zu mutmasslichen Abreden von vier Stahlhändlerinnen im Kanton Tessin, teilten die Wettbewerbshüter am heutigen Donnerstag mit.

Aufteilen der Kundschaft

Es bestünde der Verdacht, dass diese Unternehmen während mehrerer Jahre beim Verkauf und der Verlegung von Stahl verschiedene Preiselemente koordiniert hätten, hiess es weiter.

Zudem bestünden Anhaltspunkte dafür, dass diese Firmen ihre Kundschaft aufteilten.

Bei den Unternehmen soll es laut Zusatzangaben der Behörde um Weber Ticino, Frigerio SA, Ghielmimport SA und Spaeter Ticino handeln.

Haussuchungen mit Polizei

Im Rahmen der Untersuchung der Weko sei zu prüfen, ob tatsächlich kartellrechtlich unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen vorliegen, erklärte die Behörde weiter.

Eine solche Untersuchung dauert in der Regel zwei Jahre. Doch die Weko wird gar nicht aktiv, wenn der Verdacht nicht einigermassen begründet ist.

Für die betroffenen Unternehmen, wo am heutigen Donnerstag die Polizei mit Haussuchungen einmarschiert ist, gelte die Unschuldsvermutung, hiess es weiter.

Migros beschwerte sich

Die Weko hat sich vor wenigen Tagen bereits den Nivea-Hersteller Beiersdorf wegen des Verdachts auf das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung zur Brust genommen, wie muula.ch berichtete.

Der Detailhändler Migros hatte sich über zu hohe Preise beklagt, und dann wurden die Wettbewerbshüter aktiv. Auch mit Coca-Cola steht die Migros-Gruppe im Verhandlungsstreit.

Ob es bei den Stahlfirmen Hinweise oder sogar einen Whistleblower gab, ist bisher nicht bekannt.

Wettbewerb aushebeln

Doch die Aktivitäten der Weko sind vielen auch ein Dorn im Auge.

Daher sollen die Schweizer Wettbewerbshüter wieder an eine kürzere Leine genommen werden, wie aus der laufenden Vernehmlassung hervorgeht.

Wettbewerb schafft niedrigere Preise – und daran mangelt es in der Schweiz nunmal.

26.06.2025/kut.

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