Die Schweizer Börse SIX wird schon wieder einen Kunden verlieren. Der Trend weg vom Börsengeschehen ist unübersehbar.
Die Schweizer Börse SIX leidet unter einer Entwicklung. Viele Firmen sind gar nicht mehr an eine Kotierung an einem solchen Handelsplatz angewiesen.
Crowdfinanzierung und ICO
Private-Equity-Finanzierungen, Privat-Placierungen oder auch Family-Offices reicher Familien geben Unternehmen mittlerweile die benötigten Mittel. Auch Venture-Capital-Funds sind zu ausgereiften Finanzierungsinstrumenten herangewachsen.
Und selbst für junge, stark wachsende Unternehmen gibt es unterdessen Crowdfinanzierungen oder Coin-Offerings über ICO in der Blockchain-Welt und da schauen traditionelle Börsenplätze eben alt aus.
Grossaktionäre handeln
Dies wirkt sich allerdings negativ auf die grösste Schweizer Börse aus. So ziehen sich immer mehr Unternehmen von der SIX zurück.
Jüngstes Beispiel ist der Luxus- und Parfumkonzern Lalique, dessen Ankeraktionär Silvio Denz bei der Börse die Dekotierung der Lalique-Gruppe beantragt habe, wie das Unternehmen am Mittwochabend selbst bekanntgab.
Nachdem Denz und eine Gruppe von weiteren Grossaktionären rund 94 Prozent der Aktien in ihren Händen halten, wollen sie auch die Börsenkotierung eliminieren. Für die SIX ist es wieder ein Kunde weniger.
Börse will nichts sagen
Erst vor wenigen Tagen wurde Rückzug des Baumaschinenherstellers Caterpillar von der Schweizer Börse nach fast drei Jahrzehnten bekannt, wie muula.ch berichtete.
Der Aderlass reicht aber mittlerweile von General Electric bis hin zur Schweizer Firma Arundel, die sich beispielsweise nach rund 25 Jahren zum Weggang von der SIX durchgerungen hatten.
Die Schweizer Börse, die sich in den Händen der Schweizer Banken befindet, will sich aber auf Anfrage von muula.ch nicht dazu äussern, wie viele Emittenten derzeit noch ein Gesuch beim Regulierungsarm SIX Exchange Regulation SER gestellt haben.
30.07.2024/kut.