Warenhauskette Manor will sich in die Zukunft retten

Manor Warenhaus in Kleinbasel
Das Manor Warenhaus in Kleinbasel (Bild: PD)

Die Manor-Gruppe will sich besser aufstellen und dabei auch die Zentrale stutzen. Doch das dürfte kaum reichen.

Der seit rund sechs Monaten amtierende Konzernchef der Manor-Gruppe hat sein Konzept für den strauchelnden Warenhauskonzern vorgestellt.

«Wir werden in den kommenden Monaten und Jahren unser Angebot an Produkten und Dienstleistungen weiter ausbauen, unter dem Aspekt von Regionalität und Nachhaltigkeit», sagte Roland Armbruster am Montag zu seinem Vorhaben.

Selbst gemacht und regional

«Unser Ziel ist es, die Position als führender Omnichannel Retailer der Schweiz auszubauen», führte der CEO weiter aus.

Dabei will er die Marktführerschaft im Bereich Beauty & Parfümerie ausbauen, das Fashion-Konzept für Damen und Herren modernisieren wie auch bei Manor Food das Produktangebot ‹fait maison›, also hergestellt von Manor-Teams, und ‹lokal›, also aus der direkten Region, erweitern.

Doch dafür muss er der teils verstaubten Gruppe um 59 Manor Warenhäusern, 27 Manor Food Supermärkten und 23 Manora Restaurants erst einmal eine Effizienzkur verordnen.

Ein Prozent weniger Personal

So solle die Digitalisierung vorangetrieben werden, weil sie ein Erfolgsfaktor sei. Am Hauptsitz in Basel wolle Armbruster durch Prozessoptimierungen sowie einer effizienteren Organisation das Haus neu ausrichten.

Bei den rund 8000 Angestellten fallen rund 80 Stellen weg, hiess es.

Das eine Prozent weniger an Belegschaft wolle Manor durch natürliche Fluktuationen und vorzeitige Pensionierungen in den zentralen Diensten erreichen.

Erlebnisse bieten

Es stünde auch ein mit den Arbeitnehmervertretern verhandelter Sozialplan bereit, teilte der Konkurrent von Globus weiter mit.

Doch ein Prozent scheint im Vergleich mit anderen Firmen nicht sehr ambitioniert.

Wie innovativ Kaufhauskonzepte mit Erlebnissen sein können, berichtete unlängst muula.ch. Von solchen Dingen ist Manor allerdings meilenweit entfernt.

Wollen und auch Können?

Einen Aspekt scheint das Manor-Management bei der Reorganisation neben der unklaren Preispositionierung aber auch noch völlig ausgeblendet zu haben und das ist der Service.

Wer nämlich schon einmal etwas bei Manor online bestellt hat, und es in einem Warenhaus zurückgeben will, wird seine Wunder erleben, wie kompliziert der Konzern da ist.

Oft kein Geld zurück

Auch ist nicht selten Unzufriedenheit bei der Kundschaft zu spüren, wenn es Reklamationen gibt, weil man partout nicht auf die tatsächlichen Kundenwünsche, wie etwa die Geldrückgabe, eingehen will.

Langfristig dürfte sich solch stures Verhalten rächen, selbst wenn die Angebotspalette regional, nachhaltig, modern sowie umfassend sein sollte, und es eine gut funktionierende App gäbe.

28.08.2023/ena.

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