Die US-Notenbank Fed hat erneut über die Wirtschaft gerichtet. Das begrenzt den Spielraum für den Entscheid der Schweizer Zentralbank am morgigen Donnerstag.
Die US-Zentralbank Federal Reserve Bank hat unter der Leitung von Jerome Powell am heutigen Mittwoch einen weitreichenden Entscheid gefällt. Obwohl der Leitzins in den USA auf dem gleichen Niveau blieb, deuteten die amerikanischen Zentralbanker klar drei Zinssenkungen für das kommende Jahr an.
Verlieren an Schwung
Das Leitzinsniveau verblieb bei 5,25 bis 5,5 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau der vergangenen 22 Jahre, wie die US-Zentralbank am heutigen Mittwoch mitteilte. Damit erhöhten die Amerikaner bereits zum dritten Mal in Folge das Leitzinsniveau nicht.
Die US-Notenbank ging laut Powell davon aus, dass die amerikanische Volkswirtschaft zum Jahresende an Schwung verliere, obwohl das Beschäftigungsniveau hoch bliebe. Das Wachstum des Bruttoinlandprodukts BIP der USA werde bei 2,5 Prozent zu erliegen kommen, erklärte der Fed-Chef.
Immobilien und Investitionen
Zwei Punkte hob Powell noch hervor. So habe sich die Aktivität im Immobilienmarkt abgeflacht, sagte der US-Notenbankchef. Gleichzeitig bremsten die höheren Leitzinsen die Investitionen der Unternehmen, betonte er.
«Die Inflationsrate hat sich zwar abgeschwächt, allerdings ist sie weiterhin hoch», sagte Powell vor den Medien. Es sei viel zu früh, den Sieg über die Teuerung zu verkünden, mahnte er.
Für die Kapitalmärkte gab es dennoch kein Halten mehr. Nach der Verkündung der drei Zinssenkungen sprangen die Indizes um einen Satz nach oben.
SNB zieht nach
Mit der Zinspause haben die Amerikaner ein klares Signal auch an die Schweizerische Nationalbank SNB geschickt. Ihr Zinsentscheid wird am morgigen Donnerstag verkündet.
Viele Beobachter gehen davon aus, dass die SNB den aktuellen Leitzins beibehalten werde, da die Inflation in der Schweiz zuletzt doch sehr deutlich zurückgegangen ist.
Erhöhten die Zentralbanker um SNB-Chef Thomas Jordan den Leitzins weiter, könnte dies negative Auswirkungen für die Schweizer Volkswirtschaft haben. Der Schweizer Franken ist ohnehin schon viel zu stark, was ihn mit einer Zinserhöhung noch attraktiver machen würde.
Schlechte Prognose
Die SNB, die eigentlich stets mit sehr guten Inflationsprognosen auffällt, lag zuletzt stark daneben. Während das Bundesamt für Statistik BFS eine Teuerung von 1,4 Prozent für den Monat November verkündete, gab die SNB für das letzte Quartal von 2023 einen Wert von 2,0 Prozent an.
Es bleibt also spannend, ob die SNB die Mieterhöhungen, die über den gestiegenen Hypothekarzins auf das Land zukommen, als massgeblich einstuft oder nicht.
13.12.2023/kut.