UBS mit Mega-Gewinneinbruch

UBS an der Zürcher Bahnhofstrasse
Die Grossbank UBS hat ein vergleichsweise schwaches erstes Quartal verzeichnet. (Bild: muula.ch)

Die UBS hat zwar von der Krise bei der Credit Suisse leicht profitiert. Allerdings macht der neue CEO Sergio Ermotti gleich zum Neuantritt einen ungewöhnlichen Schritt.

Die Grossbank UBS, die mit der Krisenbank Credit Suisse (CS) fusionieren wird, hat einen hohen Gewinneinbruch verzeichnet.

Der Konzerngewinn ging im ersten Quartal um 52 Prozent auf rund 1 Milliarde Dollar zurück.

Vor Steuern habe sich das Quartalsresultat um 45 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Dollar reduziert, teilte das Geldhaus am heutigen Dienstag überraschend mit.

Risiko herausnehmen

Hauptursache dafür war laut dem Quartalsreport, insbesondere im Bereich Konzernfunktionen, die Erhöhung der Rückstellungen für Rechtsfälle im Zusammenhang mit Residential Mortgage-Backed Securities (RMBS) in den USA um 665 Millionen Dollar.

Der Geschäftsaufwand erhöhte sich insgesamt um 9 Prozent.

Ohne die Rückstellungen für die Rechtsstreitigkeiten wären der Geschäftsaufwand um 1 Prozent und der Vorsteuergewinn aber immer noch um 21 Prozent zurückgegangen.

Offenbar nimmt da der neue CEO Serigo Ermotti ein grösseres Risiko heraus, das ihm sonst später auf die Füsse fallen könnte. Er wusste wohl aus früheren CEO-Zeiten bei der UBS, wo die grösste Gefahr in der Grossbank schlummerte.

Für den Zusammenschluss mit der CS sind andere Sorgen als die Integration aber eher hinderlich.

Weniger Kundenaktivitäten

Der Vorsteuergewinn in der wichtigen Sparte, der globalen Vermögensverwaltung, ging aber auch um 7 Prozent auf 1,2 Millionen Dollar zurück.

Die Erträge aus dem Kreditgeschäft gingen bedingt durch ein niedrigeres durchschnittliches Kreditvolumen und geringere Margen zurück.

Der wiederkehrende Erfolg aus dem Dienstleistungsgeschäft sank um 13 Prozent, was in erster Linie auf die negative Marktperformance und Währungseffekte zurückzuführen war.

Der transaktionsbasierte Ertrag nahm um 12 Prozent ab, vor allem aufgrund der geringeren Kundenaktivität in allen Regionen.

Die gesamten Aktiva des Geldhauses reduzierten sich im Vorjahresvergleich um 8 Prozent auf noch rund 1053 Milliarden Dollar.

Strategische Ziele verfehlt

Obwohl mit der Fusion CS quasi im ersten Quartal 2023 noch gar nichts passiert ist, erreichte die UBS zum Jahresauftakt kaum ein strategisches Ziel.

Das verwundert sehr, weil das Geldhaus eigentlich auch von der Krise der Konkurrentin habe profitieren sollen.

Bis auf Neuzuflüsse von rund 7 Milliarden Dollar in den letzten zehn Tagen des Monats März, wie die Bank angab, ist davon aber eigentlich nicht viel zu sehen.

Schlechte Kennzahlen

Das Finanzziel «Rendite auf das regulatorische CET1-Kapital», das im Intervall von 15 bis 18 Prozent liegen soll, kommt nur auf 9,1 Prozent.

Das Kosten-Ertragsverhältnis, das zwischen 70 und 73 Prozent liegen soll, kommt auf schlechte 82,5 Prozent.

Allein in den paar März-Tagen der Verhandlung zur CS-Übernahme gab die UBS laut dem Quartalsbericht rund 70 Millionen Dollar für Beratung aus. Das kann man sich gar nicht vorstellen.

Und das Wachstum des Vorsteuergewinns in der globalen Vermögensverwaltung soll über den Zyklus bei 10 bis 15 Prozent liegen – im ersten Quartal 2023 kam die UBS aber auf einen negativen Wert von 7 Prozent.

Fusion bald erledigt

Zum Ausblick macht die UBS etwas Dampf bei der Zusammenschluss mit der CS.

«Wir konzentrieren uns darauf, die Übernahme der Credit Suisse zum Abschluss zu bringen, was aller Voraussicht nach im zweiten Quartal 2023 geschehen wird», hiess es.

Damit treibe die Grossbank die Strategie, insbesondere in der globalen Vermögensverwaltung und in der Schweiz, weiter voran, hiess es positiv.

25.04.2023/kut.

UBS mit Mega-Gewinneinbruch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert