Die UBS gibt monatlich die Renditen der Schweizer Pensionskassen an. Im April gibt es eine knappe Erklärung für die Negativperformance.
Die Schweizer Pensionskassen erzielten im April nach Abzug von Gebühren eine durchschnittliche Performance von -0,95 Prozent.
Seit Jahresbeginn stehe die Rendite damit bei 3,06 Prozent, teilte die Grossbank UBS am heutigen Montag mit.
Viel Geld verloren
Das beste Ergebnis von -0,2 Prozent habe eine mittlere Pensionskasse mit verwalteten Vermögen zwischen 300 Millionen Franken und 1 Milliarde Franken erzielt, hiess es weiter.
Das schlechteste Resultat erwirtschaftete mit ‑1,96 Prozent eine kleine Pensionskasse mit verwalteten Vermögen unter 300 Millionen Franken.
Aus den Zahlen wird klar, dass praktisch alle Vorsorgeeinrichtungen im April auf ihre Kapitalanlagen eine negative Rendite verzeichneten und damit Geld verloren.
Grosse Asset-Klassen belasten
Dies ist ein ungewöhnlicher Aspekt, weil doch unter den Schweizer Pensionskassen normalerweise viel Wissen und Können für die Kapitalanlage vorhanden ist. Doch tendieren Börsen seitwärts oder brechen ein, können sich Vorsorgeeinrichtungen diesem Trend nicht entziehen.
In Franken gemessen notierten Schweizer Aktien bei einem Minus von 2,52 Prozent am tiefsten, gefolgt von globalen Aktien mit -1,26 Prozent.
Auch Anleihen notierten negativ mit ‑0,24 Prozent für jene in Schweizerfranken und mit ‑0,59 Prozent für jene in Fremdwährungen.
Da dies grosse Assetklassen sind, schlagen sich die negativen Entwicklungen entsprechend in der Performance nieder.
Inflationssorgen entscheiden
Doch was ist im vergangenen Monat an den Börsen alles passiert? Auch dafür hat die UBS eine Antwort und die überrascht in ihrer Kürze.
Nicht nur geopolitische Unsicherheiten lebten wieder auf, sondern auch die Sorge, dass die US-Zinsen noch länger hoch bleiben könnten.
Der US-Konsumentenpreisindex notierte weiterhin einen Anstieg der Inflation, was zu weiteren Korrekturen der erwarteten Leitzinssenkungen führte, schrieb die Grossbank.
Optimismus bei Firmengewinnen
Hinzu kamen kurzzeitige Zweifel, ob die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz anhalte. Diese legten sich jedoch wieder dank starker Ergebnisse mehrerer führender US-Technologieunternehmen.
Optimistisch gestimmt wurden die Anleger in der zweiten Hälfte des Monats ebenfalls durch einen soliden Start in die US-Berichtssaison für das erste Quartal.
Der S&P-500-Index beendete den Monat zwar negativ, jedoch konnte er einen Teil der Verluste vom Monatsanfang wieder gutmachen.
Analogien beachten
Besser kann man die Entwicklungen kaum auf den Punkt bringen. Bei vielen Einzelbewegungen ist der Durchblick meist gar nicht so einfach.
Wer jedoch die einzelnen Aspekte der Börsenentwicklungen für die Asset-Klassen auseinandernimmt, weiss nunmehr ziemlich genau, wo es bald nach oben gehen wird.
Dann dürften auch die Schweizer Pensionskassen bald wieder besser dastehen.
13.05.2024/kut.