Swisscom erhöht Verschuldung aller Schweizer

Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann
Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann nimmt Milliarden-Schulden in Kauf. (Bild: PD)

Der Swisscom-Konzern hat sich für eine neue Milliardenübernahme auf Jahrzehnte hoch verschuldet. Dies fällt auf das ganze Land zurück.

Der Swisscom-Konzern zieht die Milliardenübernahme von Vodafone Italia für 8 Milliarden Euro trotz Kritik weiter durch.

Rund 4 Milliarden Euro nahm der von Christoph Aeschlimann geführte Telekomkonzern in fünf Tranchen von Laufzeiten bis zu 20 Jahren auf, wie Swisscom am heutigen Donnerstag mitteilte.

Obendrein noch Bankkredite

Hinzu kommt die Emission von inländischen Schweizer Obligationen in Höhe von 1,145 Milliarden Franken.

Der restliche Kaufpreis werde über einen Bankkredit in Höhe von 3 Milliarden Euro finanziert, hiess es weiter von dem Staatsbetrieb.

Hohe Zinszahlungen

Auf Grundlage dieser Transaktionen werde ein zusätzlicher jährlicher Zinsaufwand für die Übernahme von Vodafone Italia in Höhe von anfänglich 250 Millionen Franken pro Jahr erwartet, rechnete Swisscom vor.

Später dürfte dies also noch ansteigen.

Schaut man nur auf die eine Anleihe von 750 Millionen Euro zu 20 Jahren, wäre der Finanzaufwand für Swisscom hierbei 600 Millionen Euro.

Bilanz des Bundes

Für die Schweiz heisst dies, dass die Bürger mehr Schulden auf dem Buckel haben.

Die Aktienmehrheit gehört nämlich dem Bund und in der konsolidierten Rechnung des Bundes, über die auch muula.ch berichtete, schlagen sich diese Mehrschulden im Segment Staatsunternehmen negativ nieder.

Fälligkeit von langfristigen Schulden der Swisscom
Screenshot: muula.ch

Wie das Profil der Fälligkeiten langfristiger Schulden zeigt, finanziert Swisscom sehr viel langfristig extern.

Kotierung in Dublin

Wer das Prospekt zu den aktuellen Emissionen von Swisscom liest, kommt neben den Rechtsrisiken um die Schweizer Wettbewerbskommission und der ComCom sowie der Beteiligungsstruktur zur Finanzierung nicht herum.

Auch die Beteiligungsstruktur mit einer Zwischenholding in Italien fällt auf.

Beteiligungschart der Swisscom
Screenshot: muula.ch

Die Swisscom Finance B.V. in den Niederlanden, die laut ihrem Jahresabschluss 2023 erst während der Coronavirus-Pandemie ins Leben gerufen wurde, kotiert die Swisscom-Bonds sogar an der Börse im irischen Dublin.

Irreführende Angaben

Aus den Augen aus dem Sinn – könnten die Bürger da denken. Doch irgendwann wird der Tag der Wahrheit kommen.

Die Swisscom hatte auch in Italien den Milliardenzukauf um Fastweb vollmundig gelobt – bis es zu einem Milliardengrab wurde.

Der Staatsbetrieb gibt den Kaufpreis von Vodafone Italia mit 8 Milliarden Euro «cash and debt free» an.

Das klingt auf die breite Masse sicher positiv – hat aber nichts mit der Finanzierung des Deals, sondern mit Kaufpreismechanismen bei Unternehmenstransaktionen zu tun.

23.05.2024/kut.

Swisscom erhöht Verschuldung aller Schweizer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert