Swiss Re fällt Hoffnungsträger iptiQ auf die Füsse

Hauptsitz der Swiss Re in Zürich
Die Swiss Re muss eine Fehlinvestition abschreiben. (Bild: muula.ch)

Swiss Re muss Millionen wegen einer Fehlinvestition in den Wind streichen. Doch mit «Dreifaltigkeit» bügelt dies der Rückversicherer aus.

Der komische Name störte ohnehin ständig.

Das Insurtech iptiQ der Swiss Re, ein digitaler Hoffnungsträger des zweitgrössten Rückversicherers der Welt, floppte allerdings.

Abschreiber von 111 Millionen

iptiQ habe im ersten Halbjahr 2024 einen Verlust von 182 Millionen Dollar verzeichnet, teilte Swiss Re am heutigen Donnerstag im Rahmen der Semesterresultate mit.

Dieser Betrag beinhalte eine Abschreibung auf Goodwill und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 111 Millionen Dollar im Zusammenhang mit dem im Mai 2024 angekündigten Rückzug aus dem Geschäft, hiess es weiter.

Es läuft also auch operativ bei dem oft als Hoffnungsträger dargestellten Digitalversicherer nicht gut.

Marktführer viel besser

Das macht dem Rückversicherer allerdings nicht viel aus. Denn im ersten Halbjahr 2024 stieg der Gewinn um rund 17 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar.

Dies ist aber immer vor dem Hintergrund zu sehen, dass Marktführer Munich Re im gleichen Zeitraum einen Gewinn von 3,8 Milliarden Euro erwirtschaftete.

Das ist auch ungefähr das Gewinn-Ziel, was sich Swiss Re für das gesamte Geschäftsjahr 2024 vorgenommen hat.

Bei Swiss Re trugen drei Umstände nun zur Gewinnsteigerung im Halbjahr bei, wie der Rückversicherer zu den Entwicklungen im Halbjahresbericht erklärte.

Geringe Schäden von der Natur

Erstens sei es das disziplinierte Zeichnen von Geschäft, hiess es.

Rendite auf Kapitalanlagen bei Swiss Re
Die Performance auf Kapitalanlagen steigt bei Swiss Re stark. (Screenshot: muula.ch)

Zweitens fielen keine grösseren Schäden aus Naturgefahren an, obwohl sich der Schaden-Kosten-Satz um 2,7 Prozentpunkte auf 84,5 Prozent generell in der Sach-Rückversicherung verschlechterte.

Nur zwei Naturereignisse überschritten den Schwellenwert von 20 Millionen Dollar, erklärte das Swiss-Re-Management vor den Medien.

Dies war einerseits die Flut in Brasilien sowie andererseits die heftigen Regenfälle in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Von letzterem gingen Bilder der Wassermassen in Dubai um die Welt.

Börsen beflügeln

Und drittens sprudelten die Kapitalerträge im Konzern üppig.

Die Swiss-Re-Gruppe erzielte eine gute Rendite auf Kapitalanlagen (ROI) in Höhe von 4,0 Prozent, nach 2,7 Prozent im Vorjahressemester. Absolut gab es rund 600 Millionen Franken mehr aus der Kapitalanlage.

Bei den Versicherungseinnahmen ging es ebenfalls nach oben.

Die Prämienerträge legten um 3,2 Prozent auf 22,5 Milliarden Dollar zu.

Zugeknöpfte Haltung

Vor den Medien wollte sich der neue Swiss-Re-CEO Andreas Berger am heutigen Donnerstag noch nicht in die Karten schauen lassen, wie sein Plan mit dem Rückversicherer aussieht.

Er arbeite daran, sein Ziel, der Rückversicherer erster Wahl bei Kunden, Aktionären sowie Mitarbeitern zu werden, erklärte Berger lediglich.

Und bei iptiQ prüfe Swiss Re alle Optionen, Verwertbares zu verwerten, betonte der neue Konzernchef bei seinem ersten Auftritt vor der Presse.

22.08.2024/kut./Meldung nach Medienkonferenz ausgebaut

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