St. Moritz stösst Verbier wieder vom Sockel

Ein rundes Gebäude in St. Moritz
In St. Moritz gibt es architektonische Perlen. (Bild: G. Crestani / pixabay)

Die Nachfrage nach Ferienwohnungen ist ungebrochen, und die Preise steigen weiter. Doch die Alpendestinationen sind unterschiedlich begehrt.

Der Schweizer Nobelort St. Moritz hat erneut den Titel als teuerster Ferienwohnungsmarkt im gesamten Alpenraum zurückerobert.

Verdrängung an der Spitze

Eine Zweitwohnung im gehobenen Segment koste dort mindestens 22.300 Franken pro Quadratmeter, teilte die Grossbank UBS in ihrer neuesten Analyse zum «UBS Alpine Property Focus» am heutigen Mittwoch mit.

Dies seien rund 4 Prozent mehr als im Vorjahr, hiess es weiter.

Damit verdrängte St. Moritz den Spitzenreiter Verbier VS von der Topposition. Diese hatte der Walliser Wintersportort im Vorjahr vom Engadiner St. Moritz übernommen, wie muula.ch berichtete.

Rund 5 Prozent mehr in Zermatt

Verbier kam in den vergangenen vier Quartalen auf Quadratmeterpreise ab 22.100 Franken.

Im Vorjahr hatte die UBS noch Startpreise bei Ferienwohnungen von 21.500 Franken pro Quadratmeter ermittelt. Das Preisniveau legte hierbei also «nur» um 3 Prozent zu.

Mit einem Anstieg von über 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr belegte Zermatt (VS) mit Preisen von über 20.900 Franken pro Quadratmeter den dritten Rang, knapp vor Gstaad (BE) mit einem Preisniveau ab 20.600 Franken.

Die Top-Fünf der teuersten Destinationen werden durch das aufstrebende Andermatt (UR) mit Preisen von etwa 20.200 Franken komplettiert.

Olympia generiert Interesse

Der teuerste Standort in den französischen Alpen sei Courchevel, wo die Ferienwohnungspreise im gehobenen Segment mindestens 17.900 Franken (19.100 Euro) pro Quadratmeter betragen, hiess es.

Mit Quadratmeterpreisen ab 13.900 Franken (14.800 Euro) führte Kitzbühel die Rangliste in Österreich an.

Cortina d’Ampezzo – Austragungsort der kommenden Olympischen Winterspiele – ist mit einem Preisniveau ab 11.800 Franken (12.500 Euro) pro Quadratmeter die teuerste Destination im italienischen Alpenraum.

Finanzierung fällt wenig ins Gewicht

Seit 2020 hätten sich Ferienwohnungen im Alpenraum im Durchschnitt der analysierten Regionen um rund 30 Prozent verteuert, was einem jährlichen Anstieg von 5,5 Prozent entspreche, machte die UBS die Preisentwicklungen klar.

Die höheren Finanzierungskosten vermochten den Preisboom nur geringfügig zu dämpfen, hiess es weiter.

Quadratmeterpreise in 1000 Franken für Ferienwohnungen in der Schweiz
Quadratmeterpreise in 1000 Franken für Ferienwohnungen (Bild: PD)

Im Jahr 2024 legten die Ferienwohnungspreise im Durchschnitt aller analysierten Top-Destinationen im Alpenraum um rund 2,3 Prozent zu.

Am stärksten stiegen die Preise in den französischen und italienischen Top-Destinationen, wo das Niveau durchschnittlich um mehr als 4 Prozent kletterte.

An Schweizer Top-Standorten verteuerten sich die Ferienwohnungen im Schnitt um knapp 3 Prozent.

Nur im österreichischen Alpenraum liessen die Preise nach – durchschnittlich um rund 3 Prozent.

Schweizer Regionen gewinnen

Für die Entwicklung in der Schweiz zeigte sich die UBS zuversichtlich.

Geopolitische Turbulenzen riefen die Attraktivität Schweizer Immobilien als sichere Anlage für internationale Kundschaft erneut in Erinnerung.

Zudem belebten die stark gesunkenen Hypothekarzinsen die Nachfrage nach Schweizer Ferienwohnungen. Das Angebot an Ferienwohnungen und die Neubautätigkeit blieben insgesamt gering, was die Preise zusätzlich stütze, so die Prognose.

Das Käuferinteresse dürfte sich angesichts der hohen Preise in St. Moritz, Verbier & Co. allerdings verstärkt in Richtung günstigerer Regionen verlagern, erwartet die Grossbank UBS.

04.06.2025/kut.

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