Die strauchelnde Solarfirma Meyer Burger hat eine Sonderbehandlung bei der Schweizer Börse SIX erwirkt. Für Investoren sieht es dennoch nicht gut aus.
Für Unternehmen in Finanzschwierigkeiten gibt es immer wieder auch gute Nachrichten.
Zwar waren zuletzt die Aktien des strauchelnden Herstellers von Solarzellen und Solarmodulen Meyer Burger um rund 50 Prozent eingebrochen und die Titel wurden vom Handel ausgesetzt.
Nachfrist zur Nachfrist
Doch die Schweizer Börse SIX gewährte ausnahmsweise nochmals eine Fristverlängerung bei der Einreichung des Jahresabschlusses 2024, wie Meyer Burger am heutigen Dienstag überraschend mitteilte.
Eigentlich hätte die Thuner Firma ihre Jahresrechnung schon mit Nachfrist per Ende Mai publizieren müssen.
Doch aufgrund von Verhandlungen über Finanzierungen und Verkäufe von Aktiva können die Bewertungen für den Geschäftsabschluss stark schwanken, weshalb Meyer Burger den Jahresabschluss noch nicht präsentieren kann.
Einzelne Kennzahlen bekannt
«Der potenzielle Anpassungsbedarf und die Unsicherheit über die Deckung der Finanzierungslücke haben dazu geführt, dass eine Fertigstellung und Veröffentlichung des Jahresabschlusses bis zum Vorliegen der entsprechenden Verhandlungsergebnisse nicht möglich ist», hiess es wörtlich in einem Communiqué.
Die SIX gewährte nun bis Ende Juli eine neue Nachfrist, um den Geschäftsbericht 2024 vollständig zu publizieren.
Einzelne Kennzahlen hatte Meyer Burger bereits bekanntgegeben, wie muula.ch berichtete. Diese sahen allerdings nicht berauschend aus.
Zudem entliess das Unternehmen alle Angestellten in Arizona in den USA und beantragte Insolvenz für die deutschen Tochtergesellschaften.
Auswirkungen auf Rendite
Doch die Aktien blieben bis Donnerstag, 31. Juli, auch vom Handel ausgesetzt, was heisst, dass Investoren die Papiere weder kaufen noch verkaufen können.
Somit steht und fällt mit den Verhandlungen nicht nur das Schicksal der Solarfirma, sondern auch die Performance in so manchem Depot.
Gelingt die Sanierung, schnellt der Aktienkurs mit Sicherheit in die Höhe. Dann ist der Jahresabschluss 2024 auch kein Problem mehr.
Kommt es anders, sind die Papiere wohl nicht mehr viel wert. Für strauchelnde Unternehmen gibt es aber eben immer mal wieder auch positive News.
10.06.2025/kut.
