
Rund 90 Prozent der Schweizer unternahmen 2024 mindestens eine Reise. Dabei sass das Geld für Inlandsausflüge vergleichsweise locker.
Die Reiselust der Schweizer ist nach der Coronavirus-Pandemie fast ungebrochen.
Im Jahr 2024 unternahm jede in der Schweiz wohnhafte Person durchschnittlich 2,9 Reisen mit Übernachtungen und 8,8 Tagesreisen, teilte das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Dienstag mit.
Westschweizer als Reisemuffel
Rund 35 Prozent der Reisen mit Übernachtungen und 90 Prozent der Tagesreisen erfolgten in der Schweiz.
Inlandreisen seien vor allem bei der Wohnbevölkerung der Deutschschweiz beliebt. Rund 38 Prozent ihrer Reisen erfolgten laut dem BFS nämlich in der Schweiz.

Bei der Wohnbevölkerung der italienischen und der französischen Schweiz machten Inlandreisen dagegen nur 29 beziehungsweise 16 Prozent aus.
15,4 Millionen Auslandsreisen
Wie in der Zeit vor der Covid-19-Pandemie führte 2024 mit 65 Prozent die Mehrheit der Reisen mit Übernachtungen ins Ausland.
Häufigste Reiseziele der Schweizer waren Deutschland und Italien mit einem Anteil von je 12 Prozent aller Reisen mit Übernachtungen, gefolgt von Frankreich mit 9 Prozent.

Mehr als ein Viertel aller Reisen führte in ein anderes europäisches Land und lediglich 7 Prozent hatten ein Ziel ausserhalb Europas.
Die Gesamtzahl der Reisen mit Übernachtungen im Ausland sei 2024 mit 15,4 Millionen ähnlich hoch wie 2023 gewesen, erklärten die Statistiker weiter.
Konstante Reisedauern
Wie in den Vorjahren waren auch 2024 Reisen mit einer bis drei Übernachtungen am beliebtesten und kamen auf 42 Prozent.
An zweiter Stelle standen Reisen mit vier bis sieben Übernachtungen mit 32 Prozent. An dritter Stelle lagen mit 18 Prozent solche Trips mit acht bis vierzehn Übernachtungen.
Lange Aufenthalte, bei denen mehr als 14-mal übernachtet wurde, bildeten mit 9 Prozent die kleinste Kategorie. Diese Anteile haben sich in den vergangenen Jahren kaum verändert.
Rund 20 Prozent spendabler
Neu ist hingegen beim Ausgabeverhalten etwas.
Bei Privatreisen mit Übernachtungen gab eine reisende Person 2024 pro Tag durchschnittlich 160 Franken aus.
Die durchschnittlichen Tagesausgaben für Reisen in der Schweiz stiegen mit 146 Franken gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent.

Reisende im Ausland gaben mit durchschnittlich 168 Franken pro Tag nicht mehr aus als 2023.
In diesen Zahlen sind laut dem BFS die Auslagen für Transport, Unterkunft und Verpflegung sowie die übrigen Kosten, die bei einer Reise anfallen, enthalten.
Es könnte also auch sein, dass diese Kosten im Inland markant gestiegen sind und die Touristen deshalb beim Budget tiefer in die Taschen greifen mussten.
Luftfahrt noch mit Potenzial
Und noch etwas ist beim Reisen seit der Coronavirus-Pandemie anders.
Die meisten Reisen mit Übernachtungen erfolgten 2024 mit dem motorisierten Individualverkehr und kamen auf 52 Prozent. Das Auto ist also immer noch voll im Trend.

Der Anteil der Reisen mit dem Luftverkehr lag dagegen mit 26 Prozent noch immer unter dem Vor-Corona-Niveau.
Früher hatten Flugreisen einen konstanten Anteil von 30 Prozent. Es gibt also noch Luft nach oben.
21.10.2025/kut.