
Obwohl die Teuerung teils schon negativ ist, steigen die Saläre weiter. Auch nächstes Jahr landet wieder mehr Geld in vielen Schweizer Lohntüten.
Alle reden vom Sparen und davon, den Gürtel enger schnallen zu müssen.
Doch schaut man in das jüngste Quartalsheft der Schweizerischen Nationalbank SNB, so sieht die Sparnotwendigkeit nicht für alle gleich aus.
Weiteres Lohnwachstum
Im Kapitel zur Schweizer Lohnentwicklung wird zwar auf Basis von Umfragen unter Schweizer Topmanagern eine abschwächende Dynamik konstatiert.
Die besuchten Unternehmen, welche der Branchenstruktur der Schweizer Wirtschaft entsprechen, rechneten mit einem Lohnwachstum von durchschnittlich 1,6 Prozent in diesem Jahr, nach 1,9 Prozent im Vorjahr, hiess es nüchtern.
Doch für das Jahr 2026 erwarten die Unternehmensleitungen sogar ein weiteres, wenn auch rückläufiges Lohnwachstum von rund 1,3 Prozent, schrieb die SNB.

Angesichts der rückläufigen Teuerung und der weitgehend normalisierten Rekrutierungssituation würden Lohnerhöhungen aber wieder vermehrt auf individueller Basis vorgenommen, hiess es weiter.
Das bedeutet allerdings, dass einzelne Angestellte durchaus mehr als den Durchschnittswert an Gehaltssteigerungen von 1,3 Prozent in ihrer Lohntüte sehen werden.
Spendable Arbeitgeber
Die Unternehmen weisen jedoch daraufhin, dass der Ausgang der oft im Herbst stattfindenden Lohnverhandlungen noch unsicher sei.
Ausserdem würden Gehaltssteigerungen von der Arbeitsmarktlage, dem eigenen Geschäftsgang und von der Inflationsentwicklung beeinflusst.
Klar ist aber auf Basis der SNB-Umfragen in jedem Fall, dass die Arbeitgeber bereit sind, ihren Belegschaften weiterhin mehr zu zahlen.
Und kommt eine längerfristige Deflation, dürften Schweizer Firmen bei den Gehaltserhöhungen im kommenden Jahr wohl zögerlicher sein.
22.07.2025/kut.