Schweizer Exporte gedeihen wieder prächtig

Schiffe in einem Hafen mit Containern
Viele Containerschiffe sind mit Schweizer Waren beladen. (Bild: K. Schwarz / pixabay)

Der Schweizer Aussenhandel liegt zwar ein weiteres Quartal im Minus. Doch es gibt trotz Widrigkeiten viele Lichtblicke.

Die Schweizer Wirtschaft ist viel widerstandsfähiger, als manche glauben.

Trotz globaler Konjunktureintrübung und US-Strafzöllen sowie geopolitischer Grosswetterlage stiegen die Exporte im September gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 3,4 Prozent auf 22,8 Milliarden Franken.

Megaplus auf Monatsbasis

Real, also unter Berücksichtigung der Teuerung, habe das Plus bei 2,7 Prozent gelegen, teilte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG am heutigen Dienstag mit.

Massgeblich zu diesen Resultaten hätten die hohen Ausfuhren chemisch-pharmazeutischer Produkte beigetragen, hiess es weiter.

Die Pharmaindustrie um Roche, Novartis, Sandoz & Co. floriert also weiter.

Vorzieheffekte relativeren sich

Die Importe wuchsen laut dem BAZG um 9,4 Prozent auf 19,9 Milliarden Franken, wobei der reale Zuwachs bei +1,9 Prozent lag.

Die Handelsbilanz habe im September mit einem Überschuss von 2,9 Milliarden Franken geschlossen, lautete das Monatsfazit.

Die Vorzieheffekte aufgrund der US-Strafzölle relativieren sich langsam.

Steigende Einfuhren

Insgesamt sanken im dritten Quartal 2025 die Exporte saisonbereinigt damit noch um 3,9 Prozent auf 66,5 Milliarden Franken und setzten dadurch ihre negative Entwicklung wie im Vorquartal fort.

Real lagen die Ausfuhren aber praktisch auf Vorjahresniveau. 

Die Importe sanken leicht um 0,6 Prozent auf 56,3 Milliarden Franken und stiegen real um +1,8 Prozent.

Aufgrund der Frankenstärke lohnt es sich eben für Schweizer Unternehmen, mehr Vorleistungen jenseits der Landesgrenzen zu beziehen.

Trotz der deutlichen Abschwächung bleibe die Handelsbilanz der Schweiz klar im Plus: Der Überschuss im dritten Quartal lag bei 10,2 Milliarden Franken nach 12,6 Milliarden Franken im zweiten Quartal.

Steigende Nachfrage bei Flugzeugen

Die Exporte seien positiv von Geschäften mit Flugzeugen geprägt gewesen, die den höchsten Wert seit dem dritten Quartal 2008 erreichten.

Die Zentralschweizer Firma Pilatus dürfte also gedeihen.

Aber die Hauptexportschlager der chemisch-pharmazeutischen Produkte gingen um 2,8 Milliarden Franken beziehungsweise –7,2 Prozent zurück, wie aus den Zahlen des BAZG weiter hervorging.

Auf Einfuhrseite importierte die Schweiz weniger Güter aus Europa (–1,9 Prozent) und Nordamerika (–6,9 Prozent), während die Einfuhren aus Asien um 4,0 Prozent zunahmen.

Abprallen der US-Strafzölle

Insgesamt zeigt sich, dass die Schweizer Volkswirtschaft resistent ist.

Verkaufen die Uhrenhersteller um Rolex, Swatch, Patek Philippe & Co. weniger, legen die Flugzeugbauer oder Raumfahrtgeschäfte eben zu.

Die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump prallen förmlich an der starken Schweiz ab.

21.10.2025/kut.

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