Schweizer Aktien wieder in der EU handelbar

Aktienkurse an einer Tafel
Für Schweizer Aktien gibt es wieder Kurse in Euro. (Symbolbild: pixabay)

Schweizer Wertpapiere können wieder an Börsen der EU ge- und verkauft werden. Bürokratische Hürden fallen zwar weg, doch ein neues Handicap bremst.

Es war ein Jammer für Liebhaber von Schweizer Aktien aus der Europäischen Union (EU).

Aufgrund des Abbruchs der Verhandlungen über ein EU-Rahmenabkommen hatte Brüssel im Jahr 2019 die Anerkennung der Börsenäquivalenz entzogen, was zur Einstellung des Handels mit Schweizer Wertpapieren in der EU geführt hat.

Transaktionskosten sinken

Seit 1. Mai ist damit Schluss.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma informierte die europäischen Börsenplätze, dass sie die Schweizer Titel wieder traden dürften.

Aufgrund des Mai-Feiertages geht es daher aber erst am heutigen Freitag an vielen Finanzplätzen Europas wieder mit dem Handel von Schweizer Aktien los.

Die Käufe und Verkäufe über ausserbörsliche Umwege oder mit viel Gebühren über die Schweizer Börse SIX sind damit für Anleger aus der EU vorbei. 

ADR bräuchte es nicht mehr

Die Zeiten, bei denen in den Depots von Deutschen, Franzosen, Spaniern & Co. nicht einmal Kurse ihrer Schweizer Titel um Nestlé, Roche, Novartis angezeigt wurden, weil es keinen Handel in Euro gab, sind also Geschichte.

Höhere Gebühren für ausserbörslichen Handel, höhere Spreads und intransparente Wechselkursumrechnungen sind Vergangenheit.

Auch Schweizer Firmen brauchen sich den Umweg über sogenannte ADR (American Depositary Receipts) nicht mehr zu überlegen.

Mit den verbrieften Rechten in ADR konnten EU-Anleger auch während der Blockadeperiode weiter am Schweizer Kapitalmarkt partizipieren, weil die Papiere keine direkten Aktien darstellen.

Frankenstärke bremst Nachfrage

Doch ein Handicap bleibt bei all der Freude über die wiedergewonnenen Freiheiten quasi noch.

Der Euro hat innerhalb der vergangenen Jahre gegenüber dem Schweizerfranken deutlich an Wert verloren, weshalb Schweizer Aktien für Euro-Anleger deutlich teurer geworden sind.

Angesichts der Unsicherheiten in der Welt dürften Investoren aber den Schweizerfranken weiter als sicheren Hafen betrachten – es sei denn, die Schweizerische Nationalbank SNB findet die Heimwährung wieder zu stark und schwächt den Franken.

Vielleicht gibt es angesichts der Verwerfungen sogar wieder einen festen Wechselkurs.

02.05.2025/kut.

Schweizer Aktien wieder in der EU handelbar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert