Schweiz setzt 130 Milliarden Franken in den Sand

Ein Chart mit sinkenden Kursen
Der jüngste Börsencrash hat die Schweiz viele Milliarden gekostet. (Bild: M. Hopman / unsplash)

Das Schweizer Volk hat über 100 Milliarden Franken verloren. Dies ist sogar mehr als zur Finanzkrise 2008, wie der Bund versteckt zugab.

Wahrscheinlich haben die Beamten in Bern gehofft, die Zahl würde nie in der Schweizer Öffentlichkeit wahrgenommen.

Es sind gigantische 129,7 Milliarden Franken an Verlust in den Schweizer Sozialsystemen, wie das Bundesamt für Sozialversicherung BSV kurz vor Weihnachten zur Sozialversicherungsstatistik 2024 bekanntgab.

Bei AHV verpufften Milliarden

Rund 117 Milliarden Franken gehen dabei allein auf die 2. Säule zurück, wie nur nach langer Suche klar wird.

In der Beruflichen Vorsorge befinden sich laut den neuesten Angaben des Bundes noch rund 1066 Milliarden Franken. Damit sind hierbei ungefähr 10 Prozent an Kapital verschwunden.

Kapitalveränderungen in Schweizer Sozialwerken laut BSV
Kapitalverluste im Sozialbereich (Screenshot: muula.ch)

Die Unfallversicherung verlor 6 Milliarden Franken und im Sozialwerk AHV verpufften über den Anbieter Compenswiss weitere 5 Milliarden.

Die Krankenkassen verloren rund 1,2 Milliarden Franken; gemerkt hat die hohe Summe in der Grundversicherung wohl niemand.

Ausweitung des Sozialstaates

Dabei ist der Verlust von rund 130 Milliarden Franken nochmals deutlich grösser als jener im Jahr der jüngsten Finanzkrise 2008.

Damals waren laut dem BSV rund 100 Milliarden Franken in der Schweizer Sozialversicherung in den Sand gesetzt worden.

Kapitalveränderungen in Schweizer Sozialwerken
Börsencrashs belasten Sozialwerke (Screenshot: muula.ch)

Das gesamte Sozial­versicherungskapital ist seit 1987 von 193,0 auf 1195,9 Milliarden Franken gestiegen, was die Ausweitung des Zwangssparens und Sozialstaates verdeutlicht.

Dies bedeutet jedoch wohl nicht, dass das Land mit dem vielen Geld sorglos umgehen darf, nur, weil die Schweiz viel davon hat.

Viele Ausreisser nach unten

Die Abnahme des Kapitals habe 2022 unter dem Strich rund 105,3 Milliarden Franken betragen, hiess es im Gesamtbericht nüchtern.

«Mehrfach wurden die kumulierten Wertgewinne mehrerer Jahre durch Börsenkrisen (Dotcom-Krise 2001/2002, Finanzkrise 2008, Handelskrieg zwischen China und USA 2018 und Krieg, Inflation und steigende Zinsen 2022) grösstenteils vernichtet», erklärte das BSV diesbezüglich lapidar.

Wer in die Abbildung schaut, erkennt die Ausreisser jeweils nach unten. So schlimm, wie im Jahr 2022, war es allerdings noch nie.

Management in der Pflicht

Während die Verantwortung in der 2. Säule klar bei den einzelnen Vorsorgelösungen und den paritätisch besetzten Kommissionen liegt, ist etwa im Sozialwerk AHV die Verantwortlichkeit nicht so klar.

Die Kapitalanlage nimmt hierbei Compenswiss vor, doch der Bund ist eigentlich zuständig.

In der Grundversicherung müssen die einzelnen Krankenkassen für die Verluste aber klar geradestehen.

Und in der Unfallversicherung ist sicher das Management der staatlichen Suva für die Vernichtung von Milliarden an Kapital in der Pflicht.

Wie zersplittert die Verantwortung auch sein mag – in der Summe ist die Schweiz um über 100 Milliarden Franken ärmer. Bemerkt haben es wohl nur wenige Schweizer.

07.01.2025/kut.

Schweiz setzt 130 Milliarden Franken in den Sand

One thought on “Schweiz setzt 130 Milliarden Franken in den Sand

  • Januar 7, 2025 at 5:56 pm
    Permalink

    Dieser Artikel ist vollkommen hanebüchene Panikmache und clickbait pur. Der „Verlust“ ist erstens ins Verhältnis zu setzen zu den investierten Vermögenswerten (deshalb ist er auch nominal höher als 2008), und zweitens ist er inzwischen nur noch von historischem Interesse, da längst ausgeglichen und überholt.

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