Schnäppchenjäger setzen weiter auf Krankenkasse KPT

Hauptsitz der Krankenkasse KPT in Bern Wankdorf
Die Krankenkasse KPT kann den Versichertenbestand halten. (Bild: PD)

Die Krankenkasse KPT ist unlängst von Neukunden überrannt worden. Der Krankenversicherer schlägt sich mit dem «Luxusproblem» wacker.

In der Versicherungsbranche ist explosionsartig wachsendes Neugeschäft eigentlich Gift für eine Gesellschaft. Die Annahmen über die Prämienkalkulationen werden dabei nämlich oft zu Makulatur.

Erfreuliche Entwicklung

Gleichzeitig ist bei kurzlaufenden Versicherungsverträgen, wie etwa in der obligatorischen Krankenversicherung KVG, unklar, wie lange die Kundschaft bei der Stange bleibt.

Bei der kleinen Berner Krankenkasse KPT stieg der Versicherungsbestand im vergangenen Jahr explosionsartig um rund 55 Prozent beziehungsweise um fast 200.000 Neukunden, wie muula.ch exklusiv berichtete.

Ein Jahr später schlug sich die Gesellschaft wacker, wie neue Recherchen von muula.ch ergaben.

Neue Neukunden gewonnen

Demnach verlor KPT von den 200.000 Neukunden 2023 zwar etwas mehr als 70.000. Rund 130.000 Personen blieben dem Versicherer aber treu.

Diese Informationen bestätigte auch ein Sprecher der Gesellschaft gegenüber muula.ch.

Weil KPT per 1.1.24 aber auch noch zirka 70.000 neue Versicherte hinzugewinnen konnte, wurde der Abgang der häufig wegen günstiger Prämien wechselbereiten Kundschaft kompensiert und der Versichertenbestand blieb in der Grundversicherung mit einem Minus von 1 Prozent praktisch bei knapp 550.000 Versicherten stabil.

Damit bestätigten sich die Befürchtungen nicht, dass die Schnäpplijäger rasch zu noch günstigeren Krankenkassen weiterziehen.

Aufsicht wartet lieber

Nach Bekanntwerden des Kundenansturms hatte es Spekulationen über mögliche unterjährige Prämienerhöhungen bei KPT gegeben. Die Erbringung des notwendigen Solvenzkapitals stand im Raum.

Unklar war ausserdem gewesen, wie die Aufsichtsbehörde, das Bundesamt für Gesundheit BAG, auf die Situation reagieren würde. Doch offenbar galt da erst einmal Abwarten und Teetrinken. 

Jahresabschluss noch offen

In der Grundversicherung hatte KPT im Jahr 2022 laut dem Geschäftsbericht einen Verlust von 24 Millionen Franken ausgewiesen.

Wie die Situation nun für das Geschäftsjahr 2023 aussieht, ist allerdings noch nicht klar. Die KPT will ihre Jahresergebnisse erst Ende April 2024 kommunizieren, wie es von dem Versicherer hiess.

Dann sehen Externe, wie luxuriös das Luxusproblem mit dem Kundenansturm tatsächlich war, und ob sich das Ganze unter dem Strich gerechnet hat.

07.03.2024/kut.

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