Der Fahrtreppen- und Aufzugkonzern Schindler ist voll im Schuss. Die Aktionäre können sich über einen Beschluss des Verwaltungsrates freuen.
Der Hersteller von Aufzügen und Fahrtreppen Schindler hat im Geschäftsjahr 2023 den Gewinn um rund 42 Prozent auf fast eine Milliarde Franken gesteigert.
Das operative Ergebnis auf Stufe Ebit legte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 31 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken zu, wie der Zentralschweizer Konzern am heutigen Mittwoch bekanntgab.
Abschütteln schlechter Zeiten
Die EBIT-Marge 2023 erreichte damit 10,3 Prozent nach 8,0 Prozent im Vorjahr. Das Servicegeschäft sei weiterhin stark gewachsen. Modernisierungen legten im vierten Quartal zu und die Auftragseingangsmarge habe weiter verbessert werden können, hiess es freudig.
Vergessen sind alte Zeiten um einen tragischen Todesfall in Japan und Umsatz- sowie Gewinneinbrüche.
Aufstocken der Belegschaft
Der Konzernumsatz stieg im Jahr 2023 allerdings lediglich um 1,3 Prozent auf 11,5 Milliarden Franken. In Lokalwährungen hätte das Plus bei 7,4 Prozent gelegen, erklärte Schindler die Effekte mit dem starken Schweizerfranken.
Durch die Fremdwährungseffekte seien rund 688 Millionen Franken an Umsatz quasi verloren gegangen, erklärte das Management um CEO und Verwaltungsratspräsident Silvio Napoli.
Der Mitarbeiterbestand stieg bei der in Ebikon im Kanton Luzern domizilierten Gruppe laut dem Geschäftsbericht 2023 um rund 1 Prozent auf rund 70.400 Personen.
Jubel für Aktionäre
Der Verwaltungsrat wird der kommenden Generalversammlung vom 19. März 2024 eine Dividende von 4.00 Franken pro Namenaktie und Partizipationsschein vorschlagen. Zudem empfiehlt das Management anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums eine ausserordentliche Dividende von 1.00 Franken pro Namenaktie und Partizipationsschein.
Doch das sind nicht die einzigen freudigen Nachrichten. Der Verwaltungsrat habe obendrein eine Änderung der Dividendenpolitik beschlossen und die Ausschüttungsquote auf 50 bis 80 Prozent (früher 35 bis 65 Prozent) erhöht.
Dies verdeutlicht, vor welcher Kraft der Schindler-Konzern, ein Konkurrent von Kone, Thyssen-Krupp & Co., strotzt und die Stärkung der Eigenmittel quasi nicht braucht.
Personalie lässt aufhorchen
Der Verwaltungsrat hat ausserdem entschieden, der Generalversammlung 2024 Prof. Dr. Thomas H. Zurbuchen (geboren 1968) und Christoph Mäder (geboren 1959) zur Neuwahl in den Verwaltungsrat vorzuschlagen.
Letztere Personalie erstaunt, denn Mäder war unlängst offiziell vor allem mit dem Argument einer zu hohen Arbeitsbelastung aus dem Verwaltungsrat bei der Ems-Chemie ausgeschieden.
Schliesslich sitzt er noch bei Lonza und dem Basler Versicherer Baloise in den Aufsichtsgremien und ist Mitglied des Bankrates der Schweizerischen Nationalbank SNB sowie Präsident des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse.
Profitabilität ausbauen
Der Fahrtreppen- und Aufzugkonzern Schindler sieht die Weiterentwicklung auch positiv. Für das Gesamtjahr 2024, in dem der Konzern das 150-jährige Bestehen des Unternehmens feiert, erwartet Schindler ein Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich in Lokalwährungen und eine EBIT-Marge von 11 Prozent.
Mittelfristig will der Konzern die Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern und eine EBIT-Marge von 13 Prozent erreichen.
Wie schwierig weiteres Wachstum derzeit ist, zeigt die Kennzahl zum Auftragsbestand per Ende 2023. Dieser sank um 9,4 Prozent auf 8,7 Milliarden Franken. In Lokalwährungen betrug dies ein Minus von 2,1 Prozent.
Es dürfte also kein einfaches Jubiläumsjahr werden, weshalb das Schindler-Management den ganzen Ausblick auch vorbehaltlich unerwarteter Ereignisse einschränkt.
14.02.2024/kut.