Der Konzern für Luxusgüter Richemont hat Zahlen zum Weihnachtsgeschäft publiziert. Börsianer jubeln besonders über zwei Entwicklungen.
Der Luxuskonzern Richemont hat entgegen allen Erwartungen doch ein gutes Weihnachtsgeschäft erzielt. Von Oktober bis Dezember steigerte das mit den Luxusmarken Cartier, Van Cleef & Arpels, IWC und Montblanc bekannte Unternehmen den Umsatz um 4 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro.
China und Hongkong boomen
Zu konstanten Wechselkursen ging es bei den Einnahmen sogar um 8 Prozent nach oben, teilte Richemont am heutigen Donnerstag mit.
Besonders gut lief es in Asien und in Amerika. In der grössten Region Asien/Pacific stiegen die Umsätze um 8 Prozent auf knapp über 2 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus bei 13 Prozent gelegen.
In China, Hongkong und Macao florierten die Geschäfte und die Verkäufe legten laut dem Communiqué um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.
Drei Schwachstellen
In Japan, das separat ausgewiesen wird, kam Richemont auf eine Umsatzsteigerung um 8 Prozent auf 514 Millionen Euro.
In der Region Americas legten die Einnahmen um 3 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu. Zu konstanten Wechselkursen wären die Umsätze um 8 Prozent gestiegen.
Nicht so florierend sind drei Bereiche. Erstens gingen in Europa die Einnahmen um 4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück.
Der Online-Handel sank, zweitens, um 9 Prozent auf 356 Millionen Euro, wobei klar ist, dass die Menschen nach der Coronavirus-Pandemie mal wieder in physische Ladengeschäfte gehen wollen.
Und drittens sank mit Blick auf die Sparten das Geschäft mit Luxusuhren der Marken Piaget, Lange & Söhne und IWC um 1 Prozent auf 939 Millionen Euro. Die Schmucksparte legte im Weihnachtsquartal mit Diamanten & Co. dagegen um 6 Prozent auf fast 4 Milliarden Euro zu.
Verlust an Schwung
Für die ersten drei Quartale des Richtemont-Geschäftsjahres erhöhten sich die Umsätze um 5 Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus immerhin 11 Prozent betragen.
Zu den Halbjahresergebnissen, über die muula.ch berichtete, hatte das Wachstum noch 6 beziehungsweise 12 Prozent betragen. Insofern gibt es eine ganz leichte Abschwächung der Dynamik.
Amerika hinkt noch hinterher
Für die summierten Zahlen wird deutlich, dass die drei Probleme des Weihnachtsquartals, also die Europa-Umsätze, der schleppende Online-Handel sowie die Zurückhaltung bei den Uhrenverkäufen, deutlich sichtbar sind.
Die Region Amerikas konnte zudem im Weihnachtsquartal die Einbussen aus den ersten sechs Monaten noch nicht aufholen.
An der Börse kamen die positiven Entwicklungen im Weihnachtsgeschäft aber extrem positiv an. Analytiker hatten angesichts der schleppenden Weltwirtschaft nicht mit so guten Zahlen gerechnet.
Gleich zu Handelsbeginn machten die Richemont-Papiere daher einen grossen Sprung um fast zehn Prozent nach oben.
18.01.2024/kut.