Die Privatbank Maerki Baumann trauert einem langen Wegbegleiter nach. Zudem verlor das Zürcher Geldhaus ein Drittel der Bilanzsumme.
Die Zürcher Privatbank Maerki Baumann hat im Geschäftsjahr 2023 gleich zwei einschneidende Erlebnisse verzeichnet.
Einerseits musste sich das Geldhaus im Dezember 2023 von seinem langjährigen Freund und Vertrauten Christoph F. Reinhardt verabschieden.
Generationswechsel gemeistert
Der bekannte Zürcher Rechtsanwalt und verschwiegene Strippenzieher war der Privatbank und der Besitzerfamilie über Jahrzehnte eng verbunden gewesen.
Nicht zuletzt sei es ihm als langjährigem Verwaltungsratspräsidenten der Familienholding CHSZ zu verdanken, dass Maerki Baumann den Generationenwechsel erfolgreich vornehmen konnte, würdigte der Verwaltungsratspräsident von Maerki Baumann, Hans G. Syz-Witmer, im Vorwort des Geschäftsberichts 2023 die verstorbene Persönlichkeit.
Der Bericht wurde am heutigen Dienstag publiziert.
Rund 350 Millionen weniger
Das ist aber nicht die einzige Trauer, welche das Geldhaus im Jahr 2023 erfuhr.
Die Privatbank musste andererseits auch von fast einem Drittel ihrer Bilanzsumme Abschied nehmen. Rund 350 Millionen Franken sind Aktiv- und Passivseite im Vorjahresvergleich kürzer.
Auf der Aktivseite gibt es markant weniger an Finanzanlagen und Barmitteln. Auf der Passivseite sinken die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen just um diesen Betrag.
«Die Netto-Abflüsse von 390,9 Millionen Franken waren von erwarteten Abzügen im institutionellen Bereich geprägt», erklärte der CEO von Maerki Baumann Stephan A. Zwahlen zu den Entwicklungen.
Pionierarbeit im Krypto-Bereich
Abgesehen von diesen beiden Aspekten muss bei dem Kreditinstitut keine Trauer herrschen. Der Gewinn legte um 39 Prozent auf rund 12 Millionen Franken zu.
Dieses Resultat konnte mit der Diversifikation der Ergebnisstruktur erreicht werden, hiess es weiter. Besonders die Positionierung in der Nische bei Krypto-Assets, welche die 1932 gegründete Bank als Pionier mutig vorangetrieben hat, zahlt sich nunmehr aus.
Die Hauptgeschäftssparte und zugleich Haupteinnahmequelle mit einem Anteil von rund 62 Prozent am ordentlichen Ertrag ist das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft.
Das Zinsdifferenzgeschäft steuert 26 Prozent und das Handelsgeschäft 9 Prozent zum ordentlichen Erfolg bei.
Konstante Kundenvermögen
Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft erhöhte sich 2023 um 62 Prozent auf rund 14 Millionen Franken.
Gebühreneinnahmen blieben bei rund 34 Millionen Franken und der Eigenhandel bei 4,7 Millionen zusammen weitestgehend stabil.
Genauso wie die Kundenvermögen, die bei ungefähr 9,2 Milliarden Franken konstant blieben.
Die Bank wächst und ist insgesamt kerngesund – also sollte auch die Trauer rasch verfliegen.
09.04.2024/kut.