Personalaufwand explodiert bei Swissmedic

Schweizer Heilmittelinsititu Swissmedic
Swissmedic ist in die Verlustzone gerutscht. (Bild: PD)

Die Schweizer Heilmittelbehörde Swissmedic häufte hohe Verluste an. Neben mehr Personal- und IT-Aufwand schlummert noch ein Risiko bei dem Amt.

Das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic hat 2024 einen Verlust von 23,4 Millionen Franken erwirtschaftet.

13 Prozent mehr für Personal

Dies liege rund 13 Millionen über dem Budget, teilten die Behörde sowie der Bundesrat mit.

Die Landesregierung winkte am Freitag trotzdem das Erreichte durch und entlastete den Institutsrat.

Hauptursachen für den Verlust sind deutlich höhere Personalausgaben und gestiegener Aufwand für die IT, wie aus dem Geschäftsbericht weiter hervorgeht.

Beim Personal stiegen die Kosten um über 13 Prozent auf fast 100 Millionen Franken, obwohl der Personalbestand nur leicht aufgestockt worden sei.

Cloud-Umstellung im Gang

Der Aufwand für Informatik erhöhte sich sogar um rund 70 Prozent auf fast 27 Millionen Franken.

Der Aufwand für Entwicklungs- und Projektmanagementleistungen sei um 7,4 Millionen Franken gestiegen, hiess es.

Swissmedic Leistungskennzahlen
Leistungsabfall von Swissmedic bei Neuzulassungen und Erweiterungen. (Screenshot: muula.ch)

Um 2,5 Millionen Franken habe auch der Aufwand für Betriebsleistungen, also etwa Ausgaben für das Bundesamt für Informatik BIT und neue Leistungen, wie Cloud-Betriebsleistungen und IT Security Operations, zugelegt, erklärte Swissmedic.

Bundesrat zufrieden

Die Abweichung zum Budget sei auf Mindereinnahmen von rund 6 Millionen Franken sowie Mehrausgaben von rund 7 Millionen Franken zurückzuführen, erklärte die Behörde.

Hauptursachen dabei seien geringere Einnahmen aus Gebühren und Aufsichtsabgaben im Bereich der Arzneimittel und vorgezogene Investitionen in die IT-Infrastruktur gewesen.

Den Bundesrat stört das Defizit von 23,4 Millionen Franken nicht weiter, denn das Eigenkapital der Behörde lag noch bei über 114 Millionen Franken.

Der Verlust sei eben der digitalen Transformation geschuldet und fertig.

Pensionsverpflichtungen belasten

Doch bei dem Heilmittelinstitut baut sich noch ein anderes Risiko auf, und dies wird im Geschäftsbericht beim Status der Vorsorgeverbindlichkeiten klar.

Die hochbezahlten Medizinsachverständige – der Personalbestand liegt immerhin bei rund 520 Vollzeitstellen – verursachen versicherungstechnische Verluste bei ihren Pensionen. Der Minusbetrag driftete um fast das Doppelte auf –43,6 Millionen Franken ab.

Der Bund hat mit IT-Projekten bisher kaum ein gutes Händchen bewiesen. Daher muss bei Swissmedic auch der Fokus auf die erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierung liegen.

Falls es nämlich wieder ein IT-Desaster gibt, reichen die Reserven von Swissmedic angesichts der Pensionsverpflichtungen wohl nicht.

10.06.2025/kut.

Personalaufwand explodiert bei Swissmedic

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