Neues Management bekommt Swiss Re hervorragend

Swiss-Re-CEO Andreas Berger
Swiss-Re-CEO Andreas Berger hat seine Jahresziele 2025 fast schon alle erfüllt. (Bild: muula.ch)

Der Swiss-Re-Konzern hat einen neuen Präsidenten, einen neuen CEO und auch noch einen neuen Finanzchef. Das Trio bekommt dem Rückversicherer aber gut.

Derzeit könnte es für den Rückversicherer Swiss Re wohl kaum besser laufen.

Im dritten Quartal verzwanzigfachte sich der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahresquartal fast auf 1,4 Milliarden Dollar.

Hohe Eigenkapitalrendite

In den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres stieg der Reingewinn um 85 Prozent auf über 4 Milliarden Dollar, wie Swiss Re am heutigen Freitag freudig mitteilte.

Die Eigenkapitalrendite legte von 1,6 Prozent auf 22,7 Prozent zu, obwohl auch das Eigenkapital stieg.

Keine Frage, das neue Managementteam um Verwaltungsratspräsidenten Jacques de Vaucleroy, CEO Andreas Berger und Finanzchef Andreas Malmström bekommen dem Unternehmen gut.

Sprudelnde Kapitalerträge

Zum Amtsantritt Bergers, der den Rückversicherer seit Juli 2024 führt, stärkte Swiss Re erst einmal die Rückstellungen im US-Haftpflichtgeschäft. Dies zahlt sich nun schon in hervorragenden Vergleichszahlen aus.

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote in der Sachrückversicherung lag im dritten Quartal 2024 bei guten 71,3 Prozent.

Das Finanzziel für 2025, bei dieser Kennzahl unter 85 Prozent zu liegen, dürfte selbst mit Hurrikan «Melissa», zu dem Swiss Re noch keine Angaben machte, kein Problem sein.

Swiss-Re-Quartalsresultate
Swiss Re legt deutlich zu. (Screenshot: muula.ch)

CFO Malmström präsentierte dafür eine Rendite auf die Kapitalanlagen (ROI) in den ersten neun Monaten 2025 von 4,1 Prozent, verglichen mit 3,9 Prozent im Vorjahreszeitraum, was bei den Milliarden an Kapitalanlagen viel ausmacht.

Reinvestiert wurde im dritten Quartal für gute 4,3 Prozent.

Wenig Schäden

Auch das Gewinnziel des Gesamtjahres von über 4,4 Milliarden Dollar ist bei dem Konkurrenten von Munich Re praktisch schon fast erreicht.

Swiss-Re-CEO Berger betont immer wieder, ein verlässlicher Lieferant der versprochenen Finanzziele sein zu wollen.

Massgeblich für den Gewinnanstieg seien geringe Belastungen durch Naturkatastrophen im zweiten und dritten Quartal sowie ein solides Anlageergebnis, hiess es weiter.

Grossschäden, wie der Flugzeugabsturz in Indien oder die Waldbrände in Los Angeles, sind quasi das Brot- und Butter-Geschäft.

Stärkung weiterer Reserven

Angesichts der guten Entwicklungen stärkt das Swiss-Re-Management die Reserven im Leben- und Krankenrückversicherungsgeschäft, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, wie es hiess.

Betroffen seien Krankenversicherungen in Asien, erklärte Finanzchef Malmström vor den Medien.

Das Gewinnziel von 1,6 Milliarden Dollar in diesem Segment soll damit zwar ausser Reichweite sein.

Doch es macht nach so kurzer Zeit für das Managemen-Trio an der Macht, schon alles perfekt zu haben. Lieber das Risiko in den Rückstellungen eliminieren und noch Puffer für die Zukunft einbauen, dürften sich de Vaucleroy, Berger und Malmström da gesagt haben.

Investoren hin- und hergerissen

An der Börse sass der Schock über die Unsicherheit bei den Hurrikan-Schäden «Melissa» sowie die Streichung des Gewinnziels im Lebens- und Krankenrückversicherungsbereiches zwar tief.

Die Aktien gaben zu Handelsbeginn über 3 Prozent nach und erholten sich dann wieder etwas.

Doch bald werden wohl mehr Investoren die Schönheit der Strategie des Rückversicherers erkennen, genauso wie jene, die den Aktienkurs der Swiss-Re-Titel innerhalb eines Jahres schon um über 22 Prozent getrieben haben.

14.11.2025/kut.

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