Neuer SGV-Direktor legt sich mit linken Journalisten an

der neue Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes SGV Urs Furrer
Urs Furrer, neuer Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes SGV (Bild: PD)

Urs Furrer geisselt die Methoden linkslastiger Journalisten. Der neue Direktor des Gewerbeverbandes spricht von selbstgerechten Moralaposteln.

Jeden Fürsprecher der unternehmerischen Freiheit machten sie medial schlecht.

Dies erklärte der neue Direktor des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGV Urs Furrer in der aktuellen Ausgabe der «Schweizerischen Gewerbezeitung».

Linker Mainstream

«Guter Idealist gegen mächtige Unternehmen» verkaufe sich halt besser als ergebnisoffene Recherchen, kritisierte er den Thesenjournalismus etwa anhand der geplanten Zuckersteuer, bei dem der journalistische Mainstream eine grosse Verschwörung gewittert habe.

Doch die Fortsetzung der Geschichte um den grünen Kantonsrat, der die Zuckersteuer einführen wollte, hätten die Medien dann nicht einmal zu Ende erzählt.

«Der grüne Politiker ist heute Kantonsarzt – eine der mächtigsten Funktionen in der Gesundheitspolitik überhaupt», schrieb Furrer weiter.

Einseitige Sichtweise

Der Grüne sei jedoch nichts anderes als ein Lobbyist gewesen – allerdings sei nur die Lebensmittelindustrie von Journalisten als «Lobby» bezeichnet worden.

Nur die Interessenvertreter der Unternehmen als «Lobbyisten» zu bezeichnen, nicht aber ihre Gegenspieler, sei ein bekanntes Muster selbst ernannter Gralshüter der politischen Moral, so der SGV-Direktor kritisch über solche Medien.

Blind bei eigenen Leuten

Furrer führte in seinem Beitrag auch noch Lobbywatch als Beispiel dieser dreisten Masche an.

Die als «unabhängige journalistische Plattform» bezeichnete Organisation veröffentlicht Anlässe, die während der Sessionen der Eidgenössischen Räte stattfinden.

Die Macher der Webseite achteten offenbar akribisch darauf, dass alle Anlässe der Wirtschaftsverbände auf ihrer Webseite erscheinen.

Ein von der «Koalition für Konzernverantwortung» organisierter Anlass mit einem ausländischen Lobbyisten fehle jedoch.

Dabei würde aber bei dem Anlass in der Schweiz für ein EU-Regulierungsprogramm geworben, das den KMU massive Bürokratiekosten bringe, so der Gewerbeverband weiter.

Zweifel sähen und lächerlich machen

«Lobbyisten sind nur diejenigen, die sich gegen die grassierende Regulierung wehren», betonte Furrer.

Diese Veranstaltung für Parlamentarier weibele in den Augen der «Lobbywatcher» für eine gute Sache und deshalb stuften sie diese einfach nicht als Lobbying ein.

So simpel sei das.

Salzverbrauch als neuestes Beispiel

Die Gegner der Zuckersteuer würden von den Medien aufs Massivste diskreditiert. So schrieben die entsprechenden Journalisten einfach, dass sie Zweifel säten und als Trick anwendeten, ihre Gegenspieler lächerlich zu machen.

Die Moralhüter hätten sich dabei auch schon bei neuen Werbeverboten des Bundes und Vorgaben zur Salzreduktion in Stellung gebracht.

«Wer wird die Frechheit haben, sich mit demokratischen Mitteln dagegen zu wehren», hiess es dort rhetorisch.

«Tatsächlich sind es aber linkslastige Journalisten, welche problematische Methoden anwenden», erklärte Furrer weiter.

Verbandseigenes Produkt

Wer es jedoch mit selbstgerechten Moralaposteln aufnehme, müsse sich als Fürsprecher der unternehmerischen Freiheit warm anziehen.

Etwas problematisch ist bei all diesen Äusserungen allerdings, dass sie SGV-Direktor Furrer bloss in seiner verbandseigenen Zeitung sagt und nicht direkt in den kritisierten Medien.

11.06.2024/kut.

Neuer SGV-Direktor legt sich mit linken Journalisten an

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert