Nächster Albtraum für Clariant-Konzern

Logo von Clariant an einem Gebäude in Pratteln BL
Bei Clariant spitzt sich der Streit um ein Milliarden-Kartell zu. (Bild: PD)

Der Chemiekonzern Clariant hat eine weitere Rechtsklage am Hals. Dabei geht es um Milliarden und ein verbotenes Einkaufskartell.

Für den Basellandschaftlichen Spezialchemiehersteller Clariant kommt es immer dicker.

Eine weitere Schadenerstatzklage sei bei dem Konzern und drei weiteren Unternehmen eingegangen, teilte Clariant am heutigen Freitag mit.

Insgesamt 1,6 Milliarden gefordert

Am 16. Juli 2025 sei eine Schadensersatzklage von LyondellBasell gegen vier Unternehmen, darunter Clariant, bei einem niederländischen Gericht in Amsterdam eingereicht worden, hiess es weiter.

In der Klage werde Schadenersatz in Höhe von insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro im Zusammenhang mit einem Verstoss gegen das Wettbewerbsrecht auf dem Ethylen-Einkaufsmarkt geltend gemacht, der von der Europäischen Kommission im Juli 2020 sanktioniert worden war.

Markt nicht beeinflusst?

Das in Muttenz BL domizilierte Unternehmen Clariant weise die Vorwürfe entschieden zurück und werde seine Position in dem Verfahren mit Nachdruck verteidigen, erklärten die Baselbieter weiter.

Die Betroffenen hätten stichhaltige wirtschaftliche Beweise dafür vorgelegt, dass das Verhalten der Parteien keine Auswirkungen auf den Markt gehabt hätte.

Nach Eingeständnis nun Milliardenforderungen

Clariant, Orbia, Celanese und Westlake hatten sich beim Kauf von Ethylen abgesprochen, um tiefstmögliche Einkaufspreise zu erzielen, wie muula.ch berichtete.

Alle vier Unternehmen hatten ihre Rolle in dem Kartell eingestanden und einem Vergleich mit der EU zugestimmt. Clariant musste im Jahr 2020 eine Busse von 155,8 Millionen Euro bezahlen.

Doch dann kamen Schadenersatzklagen von Shell, BASF, TotalEnergies, Dow und OMV und nun auch noch LyondellBasell hinzu.

Bei Dow hatte Clariant argumentiert, dass die Firma von Dow gar kein Ethylen gekauft habe, weshalb die in Deutschland eingereichte Rechtsklage mit 767 Millionen Euro an Forderungen ins Leere ziele.

18.07.2025/kut.

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