Das Bundesamt für Sport untersucht seit Monaten die Corona-Hilfen des Bundes für den Schweizer Sport. Die Beamten finden Zweckentfremdungen.
Bereits im September 2022 hat muula.ch berichtet, dass rund vier Millionen Franken bei den Hilfspaketen des Bundes während der Coronavirus-Pandemie für den Schweizer Sport zweckentfremdet wurden. Rund anderthalb Jahre später gibt das Bundesamt für Sport Baspo den genauen Wert mit fast fünf Millionen Franken an, wie die Behörde für den Sport am Donnerstag die Öffentlichkeit informierte.
A-fonds-Perdu und Darlehen
Rund 4,9 Millionen Franken habe das Baspo dem Dachverband des Schweizer Sports, Swiss Olympic, zur Rückzahlung in Rechnung gestellt, hiess es weiter. Klar, bei fast einer Milliarde Franken an Hilfsgeldern während den Pandemiejahren, könnte man sagen, ein Prozent sei nicht so viel.
Doch Geld, was Menschen beziehungsweise Organisationen in der Schweiz zu Unrecht bezogen haben, sollen sie doch zurückzahlen.
Die Hilfe umfasste Stabilisierungspakete, die via den Dachverband Swiss Olympic zu Gunsten des Frauen-, Nachwuchs- und Breitensportes ausbezahlt wurden, sowie Darlehen und A-Fonds-Perdu-Beiträge für den semi- und professionellen Mannschaftssport.
Profis kassieren doppelt
Dabei kam es zu Überschneidungen bei den Auszahlungen an Vereine der Swiss Football League, die zur Deckung von Covid-Schäden sowohl A-Fonds-Perdu-Beiträge für den Profibetrieb als auch Gelder aus dem Stabilisierungspaket für den Breitensport beansprucht haben.
Nach erneuter eingehender Überprüfung der Sachverhalte durch Swiss Olympic und Baspo verbleibe hier eine Summe von rund 1,9 Millionen Franken, welche die Klubs nicht zweckgerichtet verwendeten, so die Erklärungen.
Warum sich die Betroffenen nicht selbst melden, wenn sie Geld doppelt ausgezahlt erhalten, ist schleierhaft. Spekulieren sie darauf, dass es keiner merkt?
Noch drei Fälle ungeklärt
Abschliessend wurde ebenfalls die Vergabe von Geldern im Rahmen des Stabilisierungspakets 2021 an Vereine und weitere Sportorganisationen (ohne Profiklubs) untersucht. Hierbei ergab sich ein Betrag von knapp 3 Millionen Franken, der nicht den Zweckbestimmungen des Stabilisierungspakets entsprach.
Nach so langer Zeit bleiben aber immer noch drei Fälle offen, die an Swiss Olympic zur erneuten Prüfung zurückgewiesen worden sind.
In der Meldung von muula.ch im September 2022 steht, dass Swiss Olympic, der Fussballverband und die betroffenen Klubs nun gemeinsam eine Lösung finden müssten.
Es ist rund anderthalb Jahre her – und für die Steuerzahler muss nun endlich auch eine Lösung her. Ewig kann man nicht prüfen, prüfen, prüfen, bis man sagt, das ist Schnee von gestern.
12.01.2024/kut.