Milliardenschweres Wundlecken nach «Milton»

Ein Hurrikan zerstört ein Haus in den USA
Windstürme zerstören meist sehr viele Häuser. (Symbolbild: Library of Congress / unsplash)

Der fünftstärkste Hurrikan in der Geschichte der Menschheit verwüstet einen Teil von den USA. Das wird für Investoren und Versicherer teuer.

Eigentlich hatten die USA sogar Glück.

Hurrikan «Milton» traf in der Nacht auf Donnerstag «nur» als Sturm der Kategorie 3 südlich von Tampa in Sarasota auf US-Festland.

Verheerende Winde

Im Vergleich zu früheren Erwartungen bedeutete dies, dass Tampa von weitaus verheerenderen Schäden verschont blieb.

Gemäss ersten Prognosen wäre «Milton» als Kategorie 4 direkt auf die Metropole Tampa getroffen, was verheerende Winde und vor allem eine Sturmflut mit sich gebracht hätte.

50 Milliarden an Schäden

Doch die Abschwächung des Sturms war nicht der einzige Glücksmoment. Durch die Verlagerung nach Süden wurden auch die Auswirkungen auf Tampa gemildert.

Ersten Berichten zufolge kam es in einigen Küstengemeinden von Sarasota zu Sturmfluten von über 2,4 Metern an Höhe, wie der auf solche Naturgefahren spezialisierte Schweizer Asset Manager Twelve Capital am heutigen Freitag in einer Analyse mitteilte.

Viele unversicherte Vermögen

«Milton» landete zirka 100 km weiter nördlich an der Küste als Hurrikan «Ian» im Jahr 2022.

Insofern kann man das Ausmass der Schäden vergleichen. Erste Branchenschäden gehen bei «Milton» 20 bis 50 Milliarden Dollar an Zerstörungswerten aus, wobei die Gefahr bestünde, dass die unversicherten Schäden erheblich sind.

Ein Unsicherheitsfaktor sind die Verluste bei den vom National Flood Insurance Program (NFIP) von den USA gesponserten Cat Bonds, die bereits aufgrund der Regenfälle bei Hurrikan «Helene »unter Druck stünden, hiess es weiter.

Prämien ziehen wieder an

Aktuelle Analysen gehen auch davon aus, dass Investoren in Katastrophenanleihen von «Milton» getroffen worden.

Twelve Capital geht von einem Verlust zwischen 0 und 4 Prozent für den Cat-Bond-Markt aus.

In den kommenden Wochen werde es wahrscheinlich zu Preisschwankungen kommen, insbesondere bei Anleihen, die stark in der Region Tampa und in Küstenregionen engagiert sind, hiess es von den Experten.

Glück im Unglück

Es bestünde auch die Möglichkeit, dass sich die Cat-Bond-Spreads ausweiten, da der Markt vor «Milton» eine Aufweichung der Versicherungsprämien eingepreist hatte, was nun angesichts des Drucks, den Hurrikan «Milton» auf den Rückversicherungsmarkt ausüben könnte, weniger sicher sei.

Letztlich zeigt sich aber, dass durch das Abdriften des fünftstärksten Hurrikans die Schäden deutlich geringer als erwartet sind.

Erste Prognosen hatten bis zu 100 Milliarden Dollar allein für die Assekuranz um Munich Re, Swiss Re & Co. gerechnet.

Hurrikan «Milton» ist der 13. Sturm und der neunte Hurrikan der atlantischen Hurrikansaison 2024. Bangen müssen Versicherer und Investoren noch bis November.

11.10.2024/kut.

Milliardenschweres Wundlecken nach «Milton»

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