
Bei der strauchelnden Solarfirma Meyer Burger spitzt sich die Situation zu. Alle Angestellten im US-Gliedstaat Arizona erhalten die Kündigung.
Der Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen Meyer Burger kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus.
Am heutigen Freitag werde die Produktion am Standort USA gestoppt, teilte die Thuner Firma in der Nacht mit.
Hunderte Personen betroffen
Als Grund für die Massnahme gab das Solarunternehmen fehlende Finanzmittel an.
Die Meyer Burger Technology AG sehe sich daher gezwungen, die noch im Hochlauf befindliche Solarmodulproduktion in den USA mit einer Jahreskapazität von 1,4 Gigawatt zu stoppen, hiess es weiter.
Alle noch verbliebenen 282 Mitarbeiter am Standort Goodyear erhielten am Freitag die Kündigungen, erklärte Meyer Burger weiter. Die Zukunft des Standorts sei ungewiss.
Gespräche mit Gläubigern
Meyer Burger befände sich weiterhin in Gesprächen zur Restrukturierung mit einer Ad-hoc-Gruppe aus Vertretern von Anleihegläubigern.
Betroffen seien zwei durch MBT Systems GmbH ausgegebene und von Meyer Burger Technology AG garantierte Wandelanleihen, erklärte die Solarfirma weiter.
Diese Bonds sind im Jahr 2027 und 2029 fällig. Offenbar geht es dabei nicht vorwärts, weshalb der Hersteller alternativer Energiequellen zu der Kündigungsaktion greifen muss.
Ständiger Verzicht
Bereits vor wenigen Tagen waren an Anleihegläubigerversammlungen über einen Aufschub der Zinszahlungen dieser Obligationen abgestimmt worden.
Davor mussten die Gläubiger schon mehrfach auf ihr Geld verzichten.
Insgesamt ist die Situation bei Meyer Burger schwierig, weil auch mit einer Strategieänderung um Produktionsstandorte in den USA und Ostdeutschland die Werte in der Bilanz an Wert verloren, wie muula.ch berichtete.
Börse reagiert
Die Schweizer Börse SIX hatte der Solarfirma daraufhin bis Ende Mai eine Frist gewährt, den vollständigen Jahresabschluss 2024 vorzulegen. Auf der Webseite von Meyer Burger steht, dass dies am morgigen Samstag erfolgen würde.
An der Börse kamen die Informationen um die erneute Finanzklemme schlecht an. Die Meyer-Burger-Titel brachen am Freitag gleich zu Handelsbeginn um über 20 Prozent ein.
30.05.2025/kut./Meldung mit Börsenreaktion ergänzt