Manor begeistert Kundschaft mit Weinfestival

Der Warenhauskonzern Manor setzt auf Erlebnisse, um gegen Online-Shopping und Einkaufstourismus anzukämpfen. Das Konzept kommt bei der Kundschaft tatsächlich gut an.

Beim Warenhauskonzern Manor in Basel war am gestrigen Freitag so viel Gedränge, als stünde bereits Weihnachten vor der Tür.

Doch der Grund, warum selbst die elitäre Basler Gesellschaft, der Basler Daig, ihre Füsse nach Kleinbasel setzte, war das Manor Weinfestival 2023.

Von Baden bis Lugano

Hunderte geladene Gäste beziehungsweise überraschte Laufkundschaft drängten sich trotz des regnerischen Wetters in der Lebensmittelabteilung im Untergeschoss zwischen Obst- und Gemüse, zwischen frischem Brot und der Wursttheke oder zwischen Joghurt und dem Chips-Regal, wie ein Augenschein von muula.ch ergab.

In der ganzen Schweiz von Ascona über Baden, von Lausanne bis nach Lugano setzt der Detailhändler seit einiger Zeit auf Erlebnisse um «Beauty Nights» für Parfumerie- und Kosmetik oder eben auf Wein- beziehungsweise Gin-Degustationen.

Und diese kommen bei der Kundschaft offenbar immer mehr an.

Ansturm auf Tickets

Wie die beiden Hauptverantwortlichen des Degustationsabends, der Vize-Direktor von Manor Basel Dieter Heizmann und der Chef Supermarché Manor Basel Amerigo Storti, freudig feststellten, melden sich jedes Jahr mehr Interessierte etwa für die Wein-Veranstaltung an.

Die Gratistickets waren binnen weniger Tage ausgebucht, hiess es weiter.

Überall Weinkisten auf dem Weinfestival bei Manor Basel
Weinfestival Manor Basel (Bild: muula.ch)
Viele Weine zum Probieren
Weinfestival Manor Basel (Bild: muula.ch)

Auch vom Konzept her ging alles ganz in Richtung neuer Firmenstrategie auf, über die auch muula.ch unlängst berichtete.

Regionalität, fachkundige Beratung und herausragende Produktqualität etwa aus Frankreich und Italien waren am Freitagabend auch die Hauptbereiche, welche die Kundschaft in ihren Bann zogen.

Lockere Atmosphäre

Champagner vom kleineren Boutique-Anbieter gefällig? Kein Problem.

Amarone von Zonin, ein Chianti Classico von San Felice, ein Barolo Giovanni Rosso oder ein Saint-Emilion Grand Cru Classé von Chateau Soutard 2011 gefällig? Kein Problem.

Oder lieber Schweizer Weine von Ligornetto aus dem Tessin? Kein Problem.

Ja sogar Trüffel aus dem Baselbiet gefällig? Alles kein Problem.

Sommelier Fayez Ikiladious liess es sich auch nicht nehmen, für Stammgäste einen Moet-&-Chandon-Champagner Rosé kurzerhand mal aufzumachen.

Rindstartar und Risotto

Damit die Gäste sich aber nicht nur mit der Entdeckungsreise von edlen und normalen Weinen beschäftigen müssen, sondern der Abend wirklich unvergessen wird, reichten die Mitarbeiter, die sonst Brot backen oder Wurst- und Käse verkaufen, wohlschmeckendes Rindstartar, selbstgemachtes Risotto mit Trüffeln, frische Parmesan-Würfel oder etwa Pata-Negra-Edelschinken.

Alles war vom Feinsten.

Champagner Tribaut
Weinfestival Manor Basel (Bild: muula.ch)
Champagner Tribaut Schloesser
Weinfestival Manor Basel (Bild: muula.ch)

Logisch, darf das Geschäft dabei nicht zu kurz kommen. Die Rechnung ging für Manor sicher auf, denn die Produkthersteller beteiligten sich an den Kosten und zahlreiche Kunden verliessen den Abend mit einer oder zwei Weinkisten unter den Armen.

Kundenbindung stärken

Besonders attraktive Preise, die bei der margenstarken Warengruppe bis zu Preisnachlässen von um die 40 Prozent reichten, dürften beim Kaufentscheid nachgeholfen haben.

Selbst wer vom Event ohne Weinkauf davonzog, weil es am Freitagabend gleich in den Ausgang in die Kleinbasler Szene ging, dürfte positive Eindrücke über den Detailhändler mitgenommen und jener die Kundenbindung gestärkt haben.

Dem Einkaufstourismus trotzen

Letztlich zeigte sich am Erfolg der Veranstaltung, dass Warenhäuser im Zeitalter knapper Haushaltsbudgets und vom Online-Shopping weiterhin ihre Berechtigung haben, wenn sie die Zeichen der Zeit erkennen.

Gute Rotweine zum Probieren
Weinfestival Manor Basel (Bild: muula.ch)
Trüffel aus dem Baselbiet
Weinfestival Manor Basel (Bild: muula.ch)

Mit Kreativität und Erfindungsgeist können sie Kundschaft für sich begeistern, selbst an solch schwierigen Standorten, wie bei Manor in Kleinbasel, die von einer wenig kaufkräftigen Kundschaft umgeben sind und derart nah zur Landesgrenze mit grossem Einkaufstourismus nach Deutschland und Frankreich liegen.

Nicht wenige Anwesende kamen über die Weine, die edlen Speisen und die Gin-Bar dann sogar ins Gespräch und so war der Abend nicht nur kulinarisch ein Erfolg.

Vorsorgen für Weihnachten

Genauso müssen sich Detailhändler heutzutage als freudestrahlende Treffpunkte in den Städten positionieren.

Der Warenhauskonzern Manor hat dies offenbar erkannt und dann kommt das Geschäft auch. Bei Manor in Basel dürften jedenfalls viele am Weinfestival bereits ihren Champagner und Rotwein für die Weihnachtszeit entdeckt haben. 

23.09.2023/kut.

Manor begeistert Kundschaft mit Weinfestival

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