Magische 100 Franken bei der Bundessteuer

Eine 100-Franken-Note an einem Geldautomaten
Bei der Bundessteuer spielen 100 Franken eine zentrale Rolle. (Bild: SNB PD)

Steigt die Teuerung, bekommt der Staat automatisch mehr Geld. Dem wirkt ein Mechanismus entgegen, der aber auch Lottogewinner freut.

Zum Ausgleich der Folgen kalter Progression passt die Schweiz die Tarife und Abzüge bei der direkten Bundessteuer jährlich an.

Geht es nach unten, machen die Beamten nichts. Doch geht es nach oben, dann soll das Volk nicht darben.

Kinderabzug steigt

Die Teuerung habe seit dem letztmaligen Ausgleich der kalten Progression im Jahr 2024 1,31 Prozent betragen, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement EFD am heutigen Donnerstag mit.

Die gesetzlich vorgeschriebene Anpassung stelle sicher, dass Steuerpflichtige wegen der Inflation aber keine höhere Steuerbelastung tragen müssen.

Ab dem Steuerjahr 2025 steigen daher unter anderem der Kinderabzug und der Unterstützungsabzug auf je 6800 Franken von bisher 6700 Franken.

Mehr Versicherungen abziehbar

Zudem könnten Personen, die sich in Ausbildung befinden, neu 100 Franken mehr auf maximal 13.000 Franken für die Kosten der berufsorientierten Aus- und Weiterbildung abziehen, hiess es weiter von der EFD.

Doch 100 Franken finden sich noch an vielen weiteren Positionen, wie aus der Übersicht von der Eidgenössischen Steuerverwaltung ESTV hervorgeht.

So steigt auch der Höchstabzug für Versicherungsprämien und Sparkapitalzinsen für verheiratete Personen um den Betrag auf 3700 Franken.

Auch beim Unterstützungsabzug geht es um 100 Franken auf 6800 Franken nach oben.

Online-Geldspiele zocken mehr

Bei Mitgliederbeiträgen und Zuwendungen für politische Parteien zeigte sich der Bund aber grosszügig.

Der aktuelle Ansatzbetrag von 10.400 Franken würde mit der beobachteten Teuerung eigentlich auf 10.536 Franken steigen – doch das EFD gibt 10.600 Franken für die Parteiengaben vor.

Auch bei Lottogewinnern wirken sich die Beträge gut aus.

Während die Einsatzkosten für Geldspiele von 5300 auf 5400 um die magischen 100 Franken steigen, geht es bei Online-Geldspielen von 26.400 auf 26.800 Franken nach oben.

Inflationsbedingt läge der Wert aber nur bei 26.745 Franken.

Auch nur ein paar Franken möglich

Wer glaubt, der Bund rundet immer auf rund 100-Franken-Beträge und daher ergäben sich die schönen Zahlen, wird enttäuscht.

Der Abzug vom Steuerfreibetrag pro Kind steigt beispielsweise nur um 4 Franken auf 263 Franken.

Die Teuerung von 1,31 Prozent hätte nur 262.40 Franken ergeben – doch der Bund rundete grosszügig auf.

Bis Steuerklärung 2026 warten

Die Anpassungen erfolgen ab dem Steuerjahr 2025 und würden erstmals für die Steuererklärung im Jahr 2026 relevant, teilte die EFD noch mit.

Also erst dann sollten die Steuerzahler die magischen 100 Franken mehr berücksichtigen.

Für Lottogewinner sind ab dem Zeitraum aber Gewinne bis 1.070.400 Franken steuerbefreit – 13.800 Franken mehr als bisher.

Laut der offiziellen Teuerung hätte es eigentlich etwas mehr sein müssen.

22.08.2024/kut.

Magische 100 Franken bei der Bundessteuer

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