Logitech mit bizarrem Vorschlag für Präsidentenposten

Eine Computermaus von Logitech mit Logo
Bei Logitech geht der Machtkampf ums Präsidium weiter. (Bild: pixabay)

Beim Logitech-Konzern gibt es eine überraschende Wendung im Streit um das Verwaltungsratspräsidium. Dabei setzt sich Firmengründer Daniel Borel durch.

Die Entwicklungen beim Westschweizer Hersteller von Computerzubehör Logitech sorgen immer wieder für Überraschungen.

Gerichtsklagen, Personalwechsel und die Geschäftsentwicklung folgen stets dem Sprichwort, man solle den Tag nicht vor dem Abend loben.

Nachfolge nach Rücktritt

Nun lässt die Lausanner Firma um Computermäuse, Tastaturen und Gaming-Zubehör mit einer Personalie aufhorchen.

Der Verwaltungsrat habe Guy Gecht als neuen Präsidenten nominiert, teilte Logitech in der Nacht auf den heutigen Mittwoch überraschend mit.

Er solle die Nachfolge von Wendy Becker antreten, die bereits im vergangenen Jahr ihren Rücktritt auf die Generalversammlung vom September 2025 angekündigt hatte.

Manager für alle Fälle

Die Nomination von Gecht sei einstimmig erfolgt, hiess es weiter. Gecht ist dabei kein Unbekannter.

Er sitzt schon seit dem Jahr 2019 im Verwaltungsrat der Lausanner Firma und hatte Logitech nach dem Abgang von Konzernchef Bracken Darrell kurzzeitig geführt.

Der Manager war aber in der Öffentlichkeit aufgefallen, weil ihn der Gründer von Logitech, Daniel Borel, im vergangenen Jahr als Verwaltungsratspräsident einsetzen und Wendy Becker von ihrem Posten vertreiben wollte.

Vor Gericht erfolgreich

Gecht hatte aber angekündigt, eine allfällige Wahl nicht annehmen zu wollen und daraufhin wurde Verwaltungsratspräsidentin Becker, die wegen des mässigen Geschäftsgangs und ihrer Führung bei Borel in Ungnade gefallen war, wiedergewählt.

Borel war sogar vor Gericht deswegen erfolgreich gewesen, wie muula.ch berichtete.

Gecht hat einen Bachelor in Computerwissenschaften und Mathematik der Ben Gurion Universität in Israel.

Merkwürdige Freude bei CEO

Ungewöhnlich ist aber nicht nur die Empfehlung des Verwaltungsrats an die Generalversammlung, der eigentlich die Funktion gar nicht wollte, sondern auch ein weiterer Vorgang.

Die aktuelle Konzernchefin von Logitech, Hanneke Faber, begrüsste die Nominierung von Gecht. Normalerweise hält sich die Geschäftsleitung bei der Wahl ihres Aufsichtsgremiums mit Kommentaren zurück.

Die einstige Kampfsportlerin und einflussreiche Managerin erwarte einen reibungslosen Übergang im VR-Präsidium und freue sich auf eine ähnlich positive Zusammenarbeit mit Gecht wie mit der scheidenden Präsidentin Becker, hiess es weiter.

Wieder Kniff von Becker?

Damit wäre Firmengründer Borel doch noch am Ziel, Präsidentin Becker loszuwerden und Gecht zu installieren.

Doch man soll den Tag eben nicht vor dem Abend loben. So einfach dürfte Verwaltungsratspräsidentin Becker das Feld wohl nicht räumen.

18.06.2025/kut.

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