Lindt & Sprüngli muss sich in den USA erneut vor Gericht wehren. Dabei würdigt die Schokoladenfirma die eigene Werbung für die Produkte herab.
Der Kilchberger Schokoladenkonzern Lindt & Sprüngli muss sich in den USA wieder vor Gericht zur Wehr setzen.
Wie die «NZZ am Sonntag» berichtete, wies ein Gericht in New York die Einstellung einer Sammelklage, die Konsumentschützer in Kalifornien eingereicht haben, unlängst ab.
Grenzwerte überschritten
Bei dem Rechtsfall geht es um Cadmium und Blei in Bitterschokolade, welche die Verbraucherschützer nachweisen konnten, Lindt & Sprüngli aber keine entsprechenden Warnhinweise an den Verpackungen angebracht hatte.
Die geltenden Grenzwerte seien deutlich überschritten worden.
Die Konsumentenschützer erklärten, dass die Schoggifirma beispielsweise mit den «exzellenten» Zutaten für die Qualitätsprodukte werben würde und dadurch ein falsches Qualitätsversprechen abgegeben habe.
Es geht auch um die Produktserie «Excellence» mit 85 und 70 Prozent an Kakao.
Blosses Anpreisen ohne tieferen Sinne
Interessant an der Verteidigungsstrategie ist nun, dass die Anwälte in dem Verfahren in New York die eigene Marketingstrategie des Konzerns schlechtmachen, wie aus den Gerichtsdokumenten vom September 2024 hervorgeht.
Fachmännisch aus den besten Zutaten gefertigt, würde bloss marktschreierische Anpreisen sein, argumentierten die Rechtsvertreter von Lindt & Sprüngli. Darauf würde kaum ein Verbraucher etwas geben, hiess es weiter.
Wenn das so wäre, würde die Firma wahrscheinlich nicht so viel Geld für Werbung ausgeben.
Grosse US-Geschäfte
Ausserdem kämen die beiden Schwermetalle regelmässig in Lebensmitteln vor, verteidigte sich die Schweizer Firma, die weltweit an verschiedenen Standorten produziert.
Aus dem Halbjahresbericht 2024 geht hervor, dass rund 40 Prozent des Umsatzes in den USA erzielt werden.
Daher ist das Image in Amerika für Lindt & Sprüngli durchaus von Bedeutung.
Herabwürdigen des Verkaufsversprechens
Aus den Gerichtsunterlagen geht aber auch hervor, dass sich der Lindt-Sprüngli-Konzern bereits im Jahr 2018 in einem ähnlich gelagerten Fall offenbar mit den Klägern geeinigt hatte.
Da die Firma eine der teuersten Aktien der Welt darstellt, weckt dies sicher Begehrlichkeiten. Lindt & Sprüngli hat mit viel Marketing aus einem Industrieprodukt eine Premiumware geschaffen, welche das Unternehmen nun selbst attackiert und herabwürdigt.
Auch in der Schweiz würden aber sicher viele Schokoladenliebhaber erklären, dass sie von einer gehobeneren Qualität bei Lindt-Produkten ausgehen.
Insofern kann die Verteidigungsstrategie mit dem Herabwürdigen des Verkaufsversprechens durchaus nach hinten losgehen.
10.11.2024/kut.
Als bisheriger Exelance Premium Kunde fühle ich mich total Betrogen mit der Info,dass alle Kunden Doof sind,die der Werbung glauben,dass dies eine bessere Schockolade sei.
Ab heute keine Lindt und Sprüngli mehr.