Konzernchef der Allianz wird zum Ultra-Sozialisten

Allianz-Konzernchef Oliver Bäte
Allianz-Konzernchef Oliver Bäte fordert höhere Steuern für Reiche. (Bild: PD)

Der Versicherungsriese Allianz war einst der Inbegriff des Kapitalismus. Konzernchef Oliver Bäte fordert nun, die Ultrareichen mehr zu besteuern.

Früher war der Versicherungskonzern Allianz ein wichtiger Player in der globalen Wirtschaft.

Mittlerweile gilt die Münchner Versicherungsgruppe mit einer Marktkapitalisierung von etwas mehr als 100 Milliarden Euro als klein.

Nicht einmal 10 Prozent von Bitcoin

Zum Vergleich: Der reichste Mensch der Welt, Elon Musk, kommt auf ein Vermögen von rund 440 Milliarden Dollar, der wertvollste Konzern der Welt, Apple, auf einen Börsenwert von 3700 Milliarden Dollar.

Europas grösste Versicherungsgruppe, die Allianz, bringt zudem nicht einmal 10 Prozent des Wertes aller Bitcoin auf die Waage.

Die bekannteste Kryptowährung steht bei rund 100.000 Dollar je Coin und es gibt ungefähr 2 Millionen Stück bereits, was eine Marktkapitalisierung von 2000 Milliarden Dollar ergibt.

Ziemlich weit links

Nun fordert der CEO des Allianz-Konzerns Oliver Bäte eine härtere Besteuerung von Erben und schlug eine Anhebung der Erbschaftsteuer vor

«Mir geht es darum, die Menschen zu besteuern, die sehr komfortabel leben können, ohne einen einzigen Tag gearbeitet zu haben», sagte der Chef des Versicherungskonzerns im Interview mit dem «Handelsblatt».

«In dieser Frage stehe ich politisch ziemlich weit links», hob der 59-Jährige diesbezüglich hervor.

Der Allianz-Chef plädiert dabei aber für höhere Steuern auf grosse Erbschaften und ein solcher Schritt sei nur in Verbindung mit höheren Freibeträgen sinnvoll, sagte er.

Ein Einfamilienhaus müsse steuerfrei an die Familie vererbbar sein, so die Vorstellung des Managers.

Neuer Anlauf für Milliarden-Deal

Die Allianz-Versicherungsgruppe wollte unlängst einen Zusammenschluss ihrer Fonds-Tochter Allianz Global Investors mit dem französischen Anbieter Amundi forcieren.

Doch die Gespräche, um bei den verwalteten Vermögen eines «europäischen Riesen» von 2800 Milliarden Euro etwa zum Branchenriesen Blackrock mit 10.000 Milliarden Dollar aufzuschliessen, scheiterten.

Allianz-Konzernchef Bäte kündigte in dem Interview aber einen neuen Anlauf für einen Milliarden-Deal an. So etwas braucht der Versicherungskonzern, der ja mittlerweile fast ein bedeutungsloser Zwerg geworden ist.

Elon-Musk-Tweets bedeutender

Und dies zeigt sich noch an einem anderen Punkt, denn so ultrasozialistisch ist der Allianz-Konzernchef nämlich gar nicht.

Der einstige McKinsey-Mann Bäte forderte gleichzeitig Leistungskürzungen im Sozialbereich. Dabei schwebt ihm vor, dass Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Tag einer Krankmeldung selbst tragen sollten.

Doch ein flächendeckender Aufschrei zu dem Vorschlag blieb aus. Jeder Tweet von Multimilliardär Elon Musk sorgt für mehr Wirbel.

Vielleicht will Bäte genau deshalb den Superreichen an den Kragen.

07.01.2025/kut.

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