Klare Anzeichen für Lösung des Inflationsproblems

Eine Waage mit Geld und Lebensmitteln
Die Teuerung bei den Importen ging stark zurück. (Bild: I. Omilaev / unsplash)

Die Ausuferung der Teuerung dürfte gebannt sein. Dafür gibt es zwar klare Indikatoren, doch ein Effekt dürfte die Schweiz noch stark belasten.

Die Preissteigerungen beim Einkauf von Unternehmen haben deutlich nachgelassen und damit sinkt auch der Druck, ihre Verkaufspreise für die Konsumenten zu erhöhen.

Dies geht aus den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS vom heutigen Freitag hervor.

Günstigere Einfuhren

Demnach sank der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise im September 2023 gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent.

Im Vergleich zum September 2022 sank das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten sogar um 1,0 Prozent.

Zwar legten die Produzentenpreise um rund 0,9 Prozent zu. Bei den Importpreisen ging es aber gegenüber dem Vorjahr um hohe 4,7 Prozent nach unten.

Inlandaufschläge bei Energie

Für den Rückgang zeichneten vor allem Mineralölprodukte verantwortlich, die beim Produzentenindex zirka 26 Prozent und bei den Importpreisen rund 22 Prozent günstiger als vor Jahresfrist waren. Auch der Import von Energie war mit rund 24 Prozent billiger.

Doch bei den Produzenten schlugen sich hauptsächlich die 35 Prozent an Mehrkosten für die Energieversorgung negativ nieder. Es zeigt sich, dass die Kosten der Energieunternehmen hierbei vor allem die Teuerung antreiben.

Die Energie selbst wurde «nur» 14 Prozent teurer, wie aus den Detaildaten weiter hervorgeht.

Starker Franken hilft

Wenn der Preisdruck auf die Firmen sinkt, sind sie auch weniger gezwungen, ihre Verkaufspreise anzuheben und damit die offiziellen Inflationsraten weiter anzuheizen.

Die Schweizerische Nationalbank SNB, die über die Teuerung von unter zwei Prozent wacht, hat mit der zugelassenen Wertsteigerung des Schweizerfranken dafür gesorgt, dass die hohen Inflationsraten von zehn Prozent nicht aus dem Ausland ins Inland überschwappen.

Zudem führen die nunmehr stark sinkenden Inflationsraten im Ausland auch zu grösseren Teuerungs-Rückgängen bei den Importpreisen, da der Franken einigermassen stark geblieben ist.

Kniff beim Warenkorb

Das fast einzige Risiko, dass die Teuerung doch noch in der Schweiz anzieht, kommt von den gestiegenen Hypothekarzinsen und damit vom Mietmarkt.

Viele Vermieter dürften nämlich bald die Mieten auch für bestehende Mietverhältnisse deutlich anheben, weil der Referenzzinssatz für Mietverhältnisse weiter steigt.

Und genau dies haut mit einem Anteil am Warenkorb der Inflation von 18,6 Prozent im Mieter-Land Schweiz deutlich bei der Inflationsrate rein.

Gut, hat das BFS den Anteil der Mieten am Warenkorb im Vorfeld schon mal um einen Prozentpunkt gesenkt, wie muula.ch berichtete.

Damit wirken sich die steigenden Hypothekarzinsen nicht so stark bei den offiziellen Inflationsraten aus. Die Menschen spüren die höheren Mietpreise allerdings trotzdem.

13.10.2023/kut.

Klare Anzeichen für Lösung des Inflationsproblems

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