Kartell der Schweizer Bauern zeigt sich knausrig

Ein Landwirtschaftsfahrzeug auf einem Feld
Bauern nutzen auf ihren Feldern oft Maschinen. (Bild: pixabay)

Die Agrargenossenschaft Fenaco erhöht die Löhne ihres Personals nur geringfügig. Es hagelt umgehend Kritik an dem Vorgehen.

Die Genossenschaft der Schweizer Landwirte Fenaco will die Entlohnung für das kommende Jahr nur geringfügig erhöhen.

Die Einkaufs- und Verkaufsgemeinschaft der Bauern sowie Betreiberin von Landi- und Volg-Läden erhöhe die Gesamtlohnsumme 2025 um 1,2 Prozent, teilte Fenaco am heutigen Donnerstag mit.

Geteiltes Vorgehen

Von der Schweizerischen Nationalbank sei Ende September für 2025 eine Teuerung von 0,6 Prozent prognostiziert worden, was in der anstehenden Lohnrunde zu einer deutlichen Reallohnerhöhung führe, hiess es weiter.

Für individuelle und leistungsbezogene Lohnerhöhungen stünde 1,0 Prozent zur Verfügung, erklärte Fenaco.

Für strukturelle Lohnmassnahmen seien 0,2 Prozent vorgesehen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Lohnanpassungen während des Jahres wegen einer Beförderung, eines Stellen- oder eines Funktionswechsels, so die Agrargenossenschaft.

Monopolgewinne steigen

Nach konstruktiven Verhandlungen haben die Gewerkschaften Unia und Syna sowie die Personalkommission Fenaco die Lohnrunde 2025 abgelehnt.

Die Arbeitnehmervertreter kritisierten das Vorgehen am Donnerstag auch scharf und bezeichneten die Erhöhungen als zu mickrig. 

Das kann man durchaus nachvollziehen, denn die Agrargenossenschaft verdoppelte 2023 fast ihren Gewinn auf rund 100 Millionen Franken.

Darin zeigt sich gerade der Erfolg dieses Zusammenschlusses. Und die Milliardensubventionen für die Schweizer Bauern mag man in dem Zusammenhang gar nicht erwähnen.

Unsitte ewiger Rücktritte

Selbst der strauchelnde Detailhändler Migros hat die Lohnsumme für 2025 um bis zu 1,3 Prozent erhöht.

Zudem bedienen sich die Fenaco-Oberen doch stark indirekt, indem sie ihre Rücktritte auf Ewigkeiten im Voraus ankündigen, wie muula.ch berichtete.

Bekanntermassen passiert dann bis zum Austritt nicht mehr viel.

14.11.2024/kut.

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