
Die Jungfraubahn-Gruppe hat im ersten Halbjahr zwei neue Rekorde aufgestellt. Höhere Preise sowie Amerikaner, Inder und Südkoreaner halfen dabei.
Die Jungfraubahn-Gruppe hat sich von der schwierigen Zeit der Coronavirus-Pandemie gut erholt.
Die Verkehrserträge um das Jungfraujoch «Top of Europe» sowie Erlebnisberge stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 8,2 Prozent auf 107,2 Millionen Franken.
Gästezahlen legen zu
Damit sei erstmals in der Firmengeschichte die Marke von 100 Millionen Franken übertroffen worden, teilte die Jungfraubahn-Gruppe am heutigen Donnerstag zu den Semesterresultaten freudig mit.
Der Konzerngewinn legte um 7,3 Prozent auf 37 Millionen Franken zu – ebenfalls ein Rekord, hiess es im Communiqué.
Der Umsatz erhöhte sich um 5,7 Prozent auf rund 150 Millionen Franken. Die Gewinnmarge klettere um 0,3 Prozentpunkte auf hohe 24,7 Prozent.
In allen drei Segmenten – Jungfraujoch – Top of Europe, Erlebnisberge und Wintersport – hätten die Erträge sowie Durchschnittserträge überproportional gesteigert.
Auch die Gästezahlen legten in allen drei Segmenten nochmals zu, erklärte das Tourismusunternehmen, welches seit 100 Tagen vom neuen CEO Oliver Hammel geführt wird.
Auch mehr Chinesen sichtbar
Beim «Top of Europe» stieg der Durchschnittsertrag pro Gast auf 187 Franken. Auch der Verkehrsertrag fiel mit 59,7 Millionen Franken um 4,9 Prozent höher aus als in der Vorjahresperiode und entspreche einem Wert von 126 Franken pro Gast.
Mit 472.700 Personen besuchten im ersten Halbjahr rund 2,6 Prozent mehr Gäste das Jungfraujoch. Das ist sogar wieder mehr als vor der Coronavirus-Pandemie.

Mehr Touristen kamen laut dem Communiqué vor allem aus den USA, Indien und Südkorea, wobei sich auch China weiter im Aufwärtstrend befindet.
Neues Angebot floriert
Bei den Erlebnisbergen, wozu Firstbahn, Harderbahn und Mürrenbahn zählen, sei der Verkehrsertrag um 17,6 Prozent auf 20,8 Millionen Franken überdurchschnittlich gestiegen.
Dies sei Dank der Tariferhöhung bei den Tickets für die Firstbahn sowie einem höheren Absatz des Jungfrau Travel Passes zustandegekommen, erklärte das Unternehmen.
Aktivtausch wirkt auf Kennzahlen
An einer Medienkonferenz stellte sich der neue CEO erstmals der Öffentlichkeit.
Fragen drehten sich hauptsächlich um den negativen Cashflow aus Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr sowie mögliche Dividendenerhöhungen.
Doch da liess sich Firmenchef Hammel nicht allzu viel entlocken; er verwies auf einen Investorentag im Januar 2026.

Lediglich zum Cashflow hiess es, dass dort 50 Millionen Franken zu einem Minizins angelegt worden seien. Operativ habe das keine Auswirkungen.
Die Jungfraubahn-Gruppe brauche das Geld momentan nicht, doch laut Swiss-Gaap-FER müsste dieser Aktivtausch so ausgewiesen werden.
Regen trübt Geschäfte kaum
Beim Ausblick zeigte sich das Management zuversichtlich, zumal sich im Juli und August der Aufwärtstrend fortsetzte, auch wenn der Juli teils sehr regenreich war.
Bewährt habe sich dabei, «die internationale Ausrichtung und grosse Märkte-Diversifikation der Jungfraubahn-Gruppe, womit das Unternehmen weniger abhängig vom Wetter ist», erklärte der neue CEO Hammel.
Für das zweite Halbjahr, das normalerweise besser als das erste Semester verlaufe, zeigte er sich optimistisch.
Mit der langfristigen Firmenstrategie, die Monate mit weniger Besuchern noch besser auszulasten, dürfte es bei der Jungfraubahn-Gruppe somit auf zu neuen Rekorden gehen.
An der Börse kamen die Informationen gut an. Die Jungfraubahn-Titel legten um rund 4 Prozent zu.
28.08.2025/kut./Meldung nach Medienkonferenz aktualisiert