Der Pharmakonzern Novartis spaltet den Generika-Hersteller Sandoz ab. Das Mutterhaus freut sich zwar, doch es hagelt auch Kritik.
Der Basler Pharmakonzern Novartis hat am heutigen Mittwoch endgültig seine Generika-Sparte Sandoz abgespalten und zeigte sich gleich doppelt damit zufrieden.
Erstens, so gab Novartis-CEO Vasant Narasimhan in einer Mitteilung bekannt, sei der strategische Umbau damit nunmehr vollzogen.
Aufräumen im Hause
Novartis konzentriert sich mittlerweile auf die Entwicklung innovativer Medikamente.
Der Pharmakonzern fokussiert sich dabei auf die Bereiche Herz- und Kreislauf-, Nieren- sowie Stoffwechselerkrankungen, Immunologie, Neurowissenschaften und Krebstherapien.
Für Generika und Biosimilars war dabei kein Platz mehr im Unternehmen. Daher sollte nun der Börsengang, der an der Schweizer Börse SIX vollzogen wurde, etwas Ballast abwerfen.
Hagel an Kritik an GV
Andererseits bekommen Novartis-Aktionäre für fünf Aktien je einen Sandoz-Titel und können sich damit weiterhin über die Entwicklung freuen.
Novartis hob die künftigen Entwicklungen für den Generika-Markt derart in den Himmel, dass sich auf der ausserordentlichen Generalversammlung (GV) zum Spin-Off so manche Aktionäre lautstark fragten, warum der Basler Pharmakonzern den Geschäftsteil dann überhaupt abspalten wolle.
Doch alles schien laut Beobachtern beschlossene Sache zu sein.
Attraktive Dividende
Neben dem Abschluss des strategischen Umbaus kann sich Novartis aber auch direkt über Geld freuen.
Dies, nicht nur aus dem Börsengang, sondern auch künftig dürfte es reichlich fliessen, denn die Aussichten für Generika sind tatsächlich angesichts der weltweiten Sparbemühungen in allen Gesundheitswesen positiv.
Novartis werde sein Kapital nunmehr im besten Sinne der Aktionäre einsetzen, hiess es nochmals im Communiqué.
Ein Aktienrückkauf im Wert von 15 Milliarden Dollar sowie die Absicht, auch nach der Abspaltung von Sandoz weiterhin eine starke und wachsende jährliche Dividende zu zahlen, versüssen die Situation. Das freut doch sicher alle.
Börse enttäuscht
An der Börse lagen die Novartis-Papiere am heutigen Mittwoch allerdings um 4 Prozent hinter dem Vortageskurs.
Sandoz kam nur für 24 Franken je Titel an die Börse. Im Vorfeld waren 26 bis 33 Franken je Aktie erwartet worden.
Kurz nach dem Börsendebüt ging es aber zumindest auf 25 Franken je Aktie.
Doch dann rutschte der Wert sogar unter den Ausgabekurs – ein klares Zeichen von Kritik.
04.10.2023/kut.