Hoffnungsschimmer für den taumelnden Kunstmarkt

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Kunst ist häufig Geschmacksache. (Bild: S. Faizan / unsplash)

Die Verkäufe von Kunst brachen 2024 weltweit um über 12 Prozent ein. Doch nun belebt sich der Kunstmarkt an überraschenden Stellen.

Kunst ist weltweit fast zum Ladenhüter geworden.

Die Verkäufe brachen 2024 um 12 Prozent auf 57,5 Milliarden Dollar ein, wie muula.ch unlängst berichtete.

Käufer werden wählerischer

Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich im vergangenen Jahr allerdings um 3 Prozent, was verdeutlicht, dass mit sinkendem Gesamtumsatz die Verkaufspreise nach unten kommen.

Wachstum werde bei günstigeren Kunstobjekten verzeichnet, schrieb die Art Basel zusammen mit der UBS auch in ihrem jährlichen Kunstmarktbericht, der am Donnerstag der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Günstigeres ist gefragter

Doch es gibt neben der gestiegenen Zahl der Handänderungen weitere Hoffnungsschimmer in der Branche.

Kunsthändler berichteten bei den Umsätzen bis 250.000 Dollar über einen Verkaufsanstieg um 17 Prozent, so die Kunstexperten zu den jüngsten Entwicklungen.

Etablierte Künstler erreichten mittlerweile zu 45 Prozent regelmässige Verkaufspreise über 100.000 Dollar, was fast eine Verdopplung von 25 Prozent im Jahr 2024 darstellte.

Es wird also bewusster gekauft.

Neue Kundengruppen erschliessen

Zudem gaben Händler an, dass 44 Prozent ihrer Käufer im Jahr 2024 neu in ihrem Geschäft waren und der Anteil der Verkäufe an Erstkäufer um 5 Prozentpunkte auf 38 Prozent zugelegt habe.

Reiche Kunstsammler nach Kaufobjekten laut UBS und Art Basel
Screenshot: muula.ch

Die Hälfte aller Transaktionen kleinerer Händler mit einem Umsatz von weniger als 250.000 Dollar betraf Sammler, die zum ersten Mal bei ihnen gekauft hätten, hiess es.

Die Erschliessung neuer Kundengruppen sowie die Attraktivität der Produkte für Kunstinteressenten, lassen also hoffen.

Künstler erzeugt Kaufimpuls

Im Jahr 2024 gaben 31 Prozent der Händler an, dass Kunstmessen ihre am häufigsten gewählte Quelle für neue Käufer seien, was einem Anstieg von 1 Prozent gegenüber 2023 entsprach.

Dies dürfte Art-Basel-CEO Noah Horowitz freuen, welcher der Präsentation der Studie beiwohnte.

Die Anwesenheit von Künstlern in den Verkaufspunkten könne Wunder bewirken, hiess es zudem als frohe Botschaft. Die emotionale Bindung von Kunst zum Käufer wird dadurch gestärkt.

Und auch die Zahl von Frauen als Kunstschaffende legte um 6 Prozent auf 41 Prozent zu, was zu einem höheren Umsatz führe.

Events ausserhalb der Kunstmessen

Horowitz hob für sein Messegeschäft hervor, dass es wichtig sei, die Communitys an ihren Orten abzuholen und immer mehr Menschen zur Sammelleidenschaft für Kunst zu bewegen.

Daher organisiert die Art Basel ihre Events nicht nur in den Messehallen.

Solche eine unkonventionelle Vorgehensweise könnte auch für die Schweizer Uhrenbranche mit ihrer Absatzflaute ein Wegweiser zu Besserung sein.

UBS und Art Basel befragen Reiche nach ihren Kunstvorlieben
Screenshot: muula.ch

Wie stark sich der Geschmack für Kunst unterscheidet, machten UBS und Art Basel obendrein anhand von High Net Wort Individuen, also HNWI beziehungsweise Reichen, klar.

Während die Babyboomer eher Gemälde sammelten, seien es bei der Generation Z, den Millennials und der Generation Y mehr Filme, Videoinstallationen oder digitale Kunst.

Vielleicht können sie schon bald mit einer neuen Sammelleidenschaft den Kunstmarkt aus der Misere helfen.

Wie die Verkäufe zeigen, geht der Markttrend generell zu Skulpturen, Fotografien und Digitalem.

24.10.2025/kut.

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