Die Risiken für eine Überhitzung des Immobilienmarktes sind zwar vielerorts gesunken. Doch für einige Metropolen ist die UBS skeptisch.
Miami weist das höchste Risiko für eine Immobilienblase auf.
Eine hohe Gefahr bestünde zudem in Tokio und trotz eines deutlichen Rückgangs der Punktzahl im Vergleich zum Vorjahr auch in Zürich, dies teilte die Grossbank UBS zu ihrem neuesten Immobilien-Bubble-Index mit.
Sehr starke Ungleichgewichte
Ein erhöhtes Risiko für eine Immobilienblase sei obendrein in Los Angeles, Toronto und Genf offensichtlich, hiess es weiter.
In Amsterdam, Sydney und Boston wird sogar laut der Analyse nur ein moderates Risiko verzeichnet.
In der gleichen Risikokategorie befinden sich nach sehr starken Ungleichgewichten, Frankfurt, München, Tel Aviv und Hongkong. Vancouver, Dubai, Singapur und Madrid vervollständigen diese Gruppe von Städten mit mässigem Risiko.
São Paulo als Schlusslicht
Dubai verzeichnete dagegen den stärksten Anstieg des Risiko-Scores aller analysierten Städte. Laut dem UBS-Index ist das geringe Risiko einer Immobilienblase in San Francisco, New York und São Paulo auszumachen.
In Europa fallen nach weiteren Rückgängen des Indexwerts auch London, Paris, Stockholm und Mailand in diese risikoarme Kategorie.
Das Blasenrisiko in Warschau bleibe niedrig. Und die brasilianische Metropolie São Paulo weist das niedrigste Blasenrisiko unter den analysierten Städten auf.
Preisrückgang um 20 Prozent
Die inflationsbereinigten Immobilienpreise in den analysierten Städten sind jetzt im Durchschnitt etwa 15 Prozent niedriger als Mitte 2022, als die Zinssätze weltweit zu steigen begannen, teilte die UBS weiter mit.
Die Städte, welche die stärksten Preiskorrekturen verzeichneten, seien auch diejenigen, die in den vergangenen Jahren ein hohes Risiko für eine Immobilienblase aufgewiesen hätten.
Die Realpreise in Frankfurt, München, Stockholm, Hongkong und Paris liegen demnach um 20 Prozent oder mehr unter ihren Höchsten nach der Coronavirus-Pandemie.
Vancouver, Toronto und Amsterdam verzeichneten starke Preisrückgänge von rund 10 Prozent real.
Häuser als Luxusgüter
Die Schweiz sticht mit den zwei Städten Zürich und Genf in dem Immobilien-Bubble-Index der UBS heraus.
Der Kauf von eigentümerbewohnten Immobilien in Zürich kostet derzeit real fast 25 Prozent mehr als vor fünf Jahren, erklärten die UBS-Experten.
Zürich verzeichnete in den vergangenen vier Quartalen auch eine der höchsten Mietsteigerungen aller Städte in der Studie.
Der Anteil der von Eigentümern bewohnten Wohnungen nehme ab, da neue Eigentumswohnungen oft als Buy-to-Let-Immobilien vermietet würden.
Aufgrund des sehr geringen Bestands an eigentümerbewohnten Häusern in Zürich würden sie zunehmend als Luxusgut wahrgenommen, hiess es sogar.
Zuwanderung treibt Preise
Seit der Coronavirus-Pandemie sind die Preise in Genf zwar nur halb so stark gestiegen wie in Zürich.
Sie seien real aber immerhin um etwa 10 Prozent höher als vor fünf Jahren.
Allerdings setzte in den vergangenen vier Quartalen eine Stagnation ein. Vergangenes Jahr verzeichnete Genf das stärkste Bevölkerungswachstum seit 2015 und damit dürften die Immobilienpreise auch bald wieder nur eine Richtung kennen – nämlich nach oben.
25.09.2024/kut.