Die UBS hat sich mit den USA auf eine Strafzahlung von 1,435 Milliarden Dollar verständigt. Der Fall zeigt, wie lange sich so etwas hinziehen kann.
Die Grossbank UBS hat in einer unschönen Angelegenheit eine Einigung mit den Amerikanern, namentlich mit dem Department of Justice DoJ, erzielt.
Das Geldinstitut einigte sich mit dem US-Justizministerium bezüglich Rechtsangelegenheiten mit der Emission, dem Underwriting und dem Verkauf von durch Wohnbauimmobilien besicherten Wertschriften (RMBS), teilte das Geldhaus am Montagabend überraschend mit.
Bereits Rücklagen gebildet
Im Rahmen der Einigung werde die UBS AG und die UBS-Gruppe 1,435 Milliarden Dollar an die Amerikaner zahlen, um sämtliche zivilrechtlichen Ansprüche des US-Justizministeriums im Zusammenhang mit in der Vergangenheit getätigten RMBS-Geschäften in den USA beizulegen.
Die Einigung sei aber durch bankinterne Rückstellungen vollständig abgedeckt und werde daher das laufende Ergebnis der UBS nicht belasten, hiess es weiter.
Zuletzt hatte die UBS dafür im ersten Quartal 2023 zusätzliche 665 Millionen Dollar an Geld beiseite gelegt.
Credit Suisse war schneller
Die Einigung im August 2023 zeigt, wie lange sich solche Streitfälle hinziehen können. Es betrifft nämlich eine Angelegenheit aus den Jahren 2006 bis 2007 als viele Banken sogenannte Ramschanleihen, die mit Immobiliengeschäften besichert waren, an Investoren verkauft hatten.
Anleger sahen sich jedoch getäuscht, als während der jüngsten Finanzkrise der Immobilienmarkt in die Tiefe ging und auch solche RMBS-Papiere mit in den Abwärtsstrudel zog.
Die Grossbank Credit Suisse (CS) hatte sich mit den Amerikanern bereits im Jahr 2017 geeinigt und eine Busse von rund 2,5 Milliarden Dollar bezahlt. Die UBS muss also aus dieser Angelegenheit durch die Notfusion mit der CS nicht noch fürchten, dass sich Belastungen ergeben.
Frankreich-Busse wartet
Rechtsstreitigkeiten gibt es aber noch und nöcher.
So stehen bei der CS noch der Fall etwa zu korruptem Mosambik-Geschäft oder bei der UBS der Streit mit Frankreich aus, wo UBS französischen Kunden bei der Steuerhinterziehung geholfen haben soll und die Grossbank die Zahlung einer Busse von 1,8 Milliarden Euro ablehnt.
14.08.2023/kut.