Geldspielaufsicht knöpft sich die Fifa vor

Ein Fussball mit einer Krone auf einem grünen Rasen
Die Fifa will nicht nur den Fussball- sondern auch den Spielkönig krönen. (Bild: kalhh / pixabay)

Der Weltfussballverband Fifa ist ins Visier von verbotenem Glücksspiel geraten. Die Geldspielaufsicht der Schweiz reicht sogar Strafanzeige ein.

Die Geld- und Glücksspielbehörden der Schweiz nehmen den Weltfussballverband Fifa in die Mangel.

Gespa, die interkantonale Geldspielaufsicht, habe bei den zuständigen Strafverfolgungsbehörden eine Strafanzeige im Zusammenhang mit der Blockchain-basierten NFT-Plattform der Fédération Internationale de Football Association (Fifa) eingereicht, teilte der Regulator am heutigen Freitag überraschend mit.

Sammlerstücke im Vordergrund

Im Rahmen der Sachverhaltsabklärung habe sich der Verdacht erhärtet, dass auf «collect.fifa.com» in der Schweiz nicht bewilligte und damit illegale Geldspiele angeboten würden, hiess es weiter.

Die Gespa sei deshalb verpflichtet, dies anzuzeigen.

Auf der Plattform bietet die Fifa verschiedene Gewinnspiele im Zusammenhang mit sogenannten Collectibles, also Sammelstücken, an.

Lotterien und Sportwetten

Bei diesen Sammelstücken handelt es sich um sogenannte Non-Fungible Tokens (NFTs), die auf Blockchains angeboten werden.

An den Gewinnspielen kann nur gegen einen geldwerten Einsatz teilgenommen werden, wobei geldwerte Vorteile in Aussicht stehen.

Ob die Teilnehmenden einen Gewinn erzielen, hängt von Zufallsziehungen oder ähnlichen Verfahren ab.

Aus geldspielrechtlicher Sicht handele es sich bei den betreffenden Angeboten teilweise um Lotterien und teils um Sportwetten (Right to Final), mahnte die Geldspielaufsicht.

Mantel des Schweigens

Die abschliessende strafrechtliche Beurteilung obliege aber den Strafverfolgungsbehörden.

Diese können die Gespa bei Bedarf zur Untersuchung beiziehen, weshalb sich die Behörde nicht mehr zu der Angelegenheit äussert.

Mehrere Anfragen von muula.ch bei der Fifa liess der Weltfussballverband bisher unbeantwortet.

Ticketkauf ist auch Glückssache

Die Fifa hat gerade bekanntgegeben, dass nach dem Visa-Vorverkauf mehr als eine Million Tickets für die Fussball-Weltmeisterschaft 2026 verkauft wurden.

Die grösste Nachfrage nach Eintrittskarten sei aus den USA, Kanada und Mexiko gekommen, hiess es in einer Medieninformation.

Alle Fans, egal ob im Vorverkauf erfolgreich oder nicht, erhielten in der nächsten Verkaufsphase eine weiter Chance, hiess es im Communiqué.

Selbst der Ticketverkauf für die Fussball-WM ist quasi ein Glücksspiel.

17.10.2025/kut.

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