Das Private-Equity-Haus EQT plant den Börsengang für die Beteiligung Galderma. Wenn Alteigentümer aussteigen, braucht es besondere Vorsicht.
Der Konzernchef der Dermatologiefirma Galderma Flemming Ørnskov hatte schon lange davon gesprochen. Sein Unternehmen, das einst dem Nestlé-Konzern gehörte, wolle an die Börse gehen.
Noch vor Ostern möglich
Am heutigen Mittwoch gab die Firma nun bekannt, dass es tatsächlich so kommen soll. Das sogenannte Initial-Public-Offering (IPO) werde in der Schweiz an der Schweizer Börse SIX erfolgen, hiess es.
Wann genau der Börsengang erfolgen solle, steht zwar noch nicht fest.
Aber Galderma-CEO Ørnskov erklärte, es könnte durchaus noch vor Ostern sein.
Bilanz umstrukturieren
Mit dem IPO wolle seine Firma rund 2,3 Milliarden Dollar einnehmen, hiess es weiter. Das Geld solle zur Senkung der Schulden verwendet werden.
Nestlé hatte das in Lausanne domizilierte Unternehmen einst für 10 Milliarden Franken an ein Konsortium um die Private-Equity-Firma EQT verkauft, die normalerweise ihre Zukäufe umstrukturieren und oftmals Schulden aufbürden und sie dann weiterverkaufen.
Neben einer Kapitalerhöhung beim anstehenden IPO ist auch der Verkauf von Altaktien geplant, wie aus der Vorabmeldung weiter hervorging. EQT wolle aber Ankeraktionär bei Galderma bleiben, versicherte der CEO.
Neben dem Eigenkapital wird sich aber auch das Fremdkapital und somit die ganze Bilanz markant ändern.
Wachstum fortsetzen
Daher gilt bei solchen Börsengängen, wo sich Alteigentümer von ihrem Besitz zumindest teilweise trennen, immer besondere Vorsicht.
Die Kennzahlen, die Galderma am heutigen Mittwoch in die Runde warf, sind auch viel zu mager, um genaue Aussagen über die Lage der Firma und das Pricing für den IPO machen zu können.
Die für «Daylong»-Sonnencreme und CeraVE-Creme bekannte Firma interpretiert den Börsengang auch als nächsten Schritt in der Wachstumsstrategie.
Doch bei rosig skizzierten Zukunftsaussichten machen Unternehmen ja immer gewisse Einschränkungen, die auch für Galderma und EQT gelten dürften.
Grosse Namen dabei
Der IPO an der Schweizer Börse wird von Goldman Sachs, Morgan Stanley und der Grossbank UBS koordiniert. Die Finanzinstitute BNP Paribas, Bank of America, Citi and Jefferies seien ebenfalls involviert.
Und das Geldhaus Lazard agiert als Finanzberater für den Börsengang, hiess es.
Bei so viel Prominenz, die ein Missgeschick verhindern sollen, ist aber auch besondere Vorsicht geboten.
06.03.2024/kut.