
Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss streicht den Flugplan für den Nahen Osten radikal zusammen. Auch Ziele in Asien sind von Änderungen betroffen.
Die Schweizer Premiumfluggesellschaft Swiss hat einen gerade erst gefällten Entscheid revidiert.
Bis Oktober festgelegt
Wie muula.ch berichtete, sollte der Flugplan für die Nahost-Region ausgebaut und dortige Ziele, wie Tel Aviv und Beirut, wieder regelmässig angeflogen werden.
Doch davon will die grösste Schweizer Airline nun nichts mehr wissen.
Swiss fliege bis Ende Oktober nicht mehr in die israelische Metropole Tel Aviv, teilte die Fluggesellschaft am heutigen Freitag radikal mit.
Über Mutterhaus hinweggesetzt
Um Planbarkeit und operative Stabilität für Passagiere, Besatzungen und Flugoperationen zu gewährleisten, habe Swiss entschieden, die tägliche Verbindung von Zürich nach Tel Aviv im verbleibenden Sommerflugplan bis 25. Oktober nicht mehr anzubieten, lautete die Begründung.
Dies ist eine andere Vorgehensweise als bisher, wo Swiss tage- beziehungsweise wochenweise die Flugverbindungen gestrichen hatte.
Damit setzt sich Swiss sogar über das eigene Mutterhaus – die Lufthansa – hinweg.
Die Lufthansa Group habe aufgrund der Eskalation zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran nämlich festgelegt, die Flüge von und nach Tel Aviv nur bis einschliesslich 31. Juli auszusetzen, wie es am heutigen Freitag nach dem Angriff Israels und dem Gegenschlag Irans hiess.
Mitarbeiter ausreisen lassen?
Die Mitarbeiter der Swiss in Tel Aviv seien wohlauf und ihr Arbeitgeber unterstütze sie bei Fragen zu ihrer Ausreise aus Israel, erklärte die Fluggesellschaft zur aktuellen Situation.
Die Swiss hatte bereits bei früheren Eskalationen dem Lokalpersonal angeboten, aus Israel auszureisen, wie muula.ch berichtete.
Damals hatte Swiss aber immer nur kurzfristig den Flugplan angepasst. Nun ist es für Monate und Swiss könnte die Mitarbeiter anderweitig einsetzen.
Umdisponieren für Beirut
Die Flüge in die libanesische Hauptstadt Beirut, die aktuell im Sommerflugplan zweimal pro Woche von Zürich vorgesehen waren, setzt Swiss vorübergehend zumindest bis 31. Juli aus.
Auch hier sei der Grund die erneut verschärfende Lage in der Nahost-Region, teilte die Airline weiter mit.
Über eine mögliche Wiederaufnahme informieren wir, sobald eine verlässliche Einschätzung der Sicherheitslage dies zulässt.
Passagiere für diese Destination könnten umbuchen oder bekämen ihre Tickets erstattet, betonte Swiss.
Umwege nach Asien
Doch die Lage in Nahost hat auch Auswirkungen auf andere Passagiere.
Bis auf Weiteres würde Swiss den Luftraum der betroffenen Staaten meiden, hiess es. Dadurch verlängere sich die Flugzeit nach Asien – je nach Ziel – um bis zu 30 Minuten.
Dies hat möglicherweise dann auch Folgen für die Rückflüge.
13.06.2025/kut.