Swiss hat ein erfolgreiches Halbjahr absolviert. Die Airline schüttelt die Coronavirus-Pandemie ab – bis auf einen Kritikpunkt.
Die Schweizer Vorzeigeairline Swiss, die zur deutschen Lufthansa-Gruppe gehört, hat im ersten Halbjahr ein starkes Passagierwachstum verzeichnet.
Sie beförderte rund 7,5 Millionen Passagiere, was einer Steigerung von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum beträgt.
Im selben Zeitraum führte Swiss laut einer Medieninformation vom heutigen Donnerstag über 61.000 Flüge durch, was rund 30 Prozent mehr als im Vorjahressemester waren.
500 Prozent mehr Gewinn
Mit diesen starken Passagierzahlen legten die Einnahmen und der Betriebsgewinn zu.
Die operativen Erträge stiegen um 37,8 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken. Die grösste Schweizer Airline steigerte zudem das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr auf 338,3 Millionen Franken.
Im ersten Halbjahr 2022 waren 67 Millionen Franken angefallen, der Betriebsgewinn verfünffachte sich demnach.
Einen separaten Konzerngewinn publiziert die Swiss nicht.
Auslastung steigt zehn Prozentpunkte
Die Resultate zeigen aber, dass die Erholung nach der Coronavirus-Pandemie voll auf Kurs ist.
Auf dem gesamten Streckennetz bot Swiss im ersten Halbjahr 2023 rund 36 Prozent mehr Sitzkilometer an. Diese Kennzahl, genannt ASK, stellt die Leistungseinheit im Luftverkehr dar. Die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) stieg im selben Zeitraum um knapp 54 Prozent.
Der Sitzladefaktor betrug damit durchschnittlich 83,3 Prozent und lag um 9,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Das Swiss-Management um CEO Dieter Vranckx und Finanzchef Markus Binkert rechnet für das Gesamtjahr 2023 weiterhin mit einer Flugkapazität (gemessen in ASK) von rund 85 Prozent gegenüber dem Vor-Pandemie-Jahr 2019.
Rettung mit Staatsgeld
Die hohen Einnahmen der Fluggesellschaft sind aber die hohen Ausgaben der Passagiere. Diese hatten die Airline aber während der Coronavirus-Pandemie mit ihrem Steuergeld vor dem Untergang gerettet.
Nun werden quasi die gleichen Personen zur Kasse gebeten, was vielerorts für Stirnrunzeln sorgt.
Finanzchef Binkert sagte am Donnerstag vor den Medien zu der Thematik, dass Swiss zwar Hilfskredite bekommen, dafür aber auch rund 60 Millionen Franken an Zinsen bezahlt habe.
Weltweit waren praktisch sämtliche Airlines froh um die staatlichen Liquiditätshilfen, da die Nachfrage nicht um zehn oder zwanzig Prozent, sondern fast vollständig weggebrochen war. Der Konzern habe in der Zeit rund 1 Milliarde Franken an Verlust verzeichnet.
Geschäftsreiseverkehr noch schwach
Die Swiss profitiere derzeit zwar von hohen Ticketpreisen, weil die Kapazitäten noch niedrig seien und dieses knappe Angebot auf eine sehr hohe Nachfrage treffe.
Aber im Geschäftsreiseverkehr die Erholung erst bei 60 bis 65 Prozent des Niveaus von vor Corona erreicht, erklärte der Finanzchef. Besonders Grosskonzerne seien noch zurückhaltend. Bei KMU läge das Niveau bereits wieder auf Vor-Krisen-Levels.
Laut dem Finanzchef braucht die Fluggesellschaft aber auch einen guten Puffer beim Gewinn, damit Geld für Investitionen in umweltfreundlicheren Treibstoff und Flugzeuge da ist und das künftige Wachstum aus eigener Kraft gestemmt werden kann.
03.08.2023/kut./Meldung nach Medienkonferenz am Ende ergänzt.
Ist doch gut zu wissen, dass die Schweiz die Swiss an die Lufthansa verhöckert hat und diese nun der Goldesel ist.
Zudem geniesst diese Abbzocker Airline noch Heimatschutz und muss sich dem Wettbewerb nicht stellen. Aber wir Schweizer haben es ja und sind stolz auf unsere Airline welche uns nicht gehört.