Familie Hayek und der Neid auf Duftstoffe

Nick Hayek Jr. am St.Gallen Symposium
Nick Hayek an der Universität St.Gallen (Bild: wikipedia/HSG Archive)

Aktien der Swatch Group kennen quasi nur die Richtung abwärts. Andere Firmen, wie Dufthersteller, dürften den Neid der Hayeks auf sich ziehen.

Es soll ein Tobsuchtsanfall von Nick Hayek Jr. und abfälligen Bemerkungen gewesen sein, als ihn Analytiker zur Präsentation der Jahresergebnisse für 2023, über die auch muula.ch berichtete, nach der schlechten Performance des Aktienkurses der Swatch Group befragt haben.

Herablassende Haltung

Die Titel der Swatch Group um die Uhrenmarken Omega, Tissot, Swatch und Longines sanken am Dienstag um rund fünf Prozent. Der Aufbau von Vorräten und die hohen Personalkosten dürften Stirnrunzeln ausgelöst haben.

Doch Swatch-Group-CEO Hayek, der von seinem Vater Nicolas Hayek die Geschäfte schon vor geraumer Zeit übernahm, interessierte es nicht die Bohne. Jegliche Kritik schmetterte er herablassend ab.

Umsatz ging zurück

Am heutigen Donnerstag dürfte es den Hayeks dagegen etwas mulmig geworden sein. Denn der Duftstoff- und Aromenkonzern Givaudan legte seine Jahresergebnisse für das Jahr 2023 vor.

Der Gewinn des in Vernier im Kanton Genf domizilierten Konzerns von 893 Millionen Franken lag fast genau gleichauf wie bei der Swatch Group.

Der Umsatz von Givaudan sank laut einem Communiqué aber sogar um rund 3 Prozent auf 6,9 Milliarden Franken. Daraus resultierte immerhin eine Nettogewinnmarge von 12,9 Prozent, verglichen mit 12,0 Prozent im Jahr 2022.

Zur Erinnerung – bei der Swatch Group stiegen die Umsätze wohlgemerkt um 5,2 Prozent auf fast 8 Milliarden Franken. Die Umsatzmarge legte aber nur um 0,3 Prozentpunkte auf 11,3 Prozent zu.

Stets steigende Dividende

Damit ist auch klar, dass Givaudan aus einer Milliarde Franken weniger an Umsatz den gleichen Gewinn wie Swatch zauberte. An der Börse kamen diese Nachrichten jedenfalls für den Duftstoffhersteller sehr gut an. Die Givaudan-Titel schossen gleich zu Handelsbeginn um rund 6,5 Prozent in die Höhe.

Besonders die erfreulichen Entwicklungen im Schlussquartal lobte die Finanzgemeinde. Sinkende Umsätze spielten gar keine Rolle.

Der Verwaltungsrat von Givaudan werde der Generalversammlung am 21. März 2024 zudem vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2023 eine Bardividende in Höhe von 68.00 Franken pro Aktie auszuschütten, hiess es weiter im Communiqué.

Dies entspricht einem Anstieg von 1,5 Prozent gegenüber 2022. Seit der Börsenkotierung von Givaudan im Jahr 2000 an der Schweizer Börse SIX ist dies die 23. Dividendenerhöhung in Folge.

Ernsthaftes Wort nötig

Bei der Swatch Group schlug der Verwaltungsrat dagegen eine Erhöhung der Ausschüttung um 8,3 Prozent von 1.30 Franken je Namensaktie und 6.50 Franken je Inhaberaktie vor.  

Ob Plastic- oder Luxusuhren – die Swatch-Gruppe hat mit dem Aktienkurseinbruch bei ihren Titeln einfach das Nachsehen. Mit rund 40 Prozent trifft es aber die Familie Hayek, die über einen Pool bei Swatch Group investiert ist.

Zwar sind die Geschäfte des Bieler Uhrenkonzerns kaum mit jenen von Duft- und Aromastoffen vergleichbar. Für Investoren, die nur auf das Geld schauen, spielt dies allerdings keine Rolle.

Und mit Tobsuchtsanfällen des CEO vor Finanzanalytikern wird sich die Situation wohl kaum bessern. Da müssen wohl die Hayeks innerhalb der Familien ein ernsthaftes Wörtchen reden.

25.01.2024/kut.

Familie Hayek und der Neid auf Duftstoffe

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