
Zahlreiche Mitarbeiter verlassen die UBS nach der Notfusion mit der Credit Suisse. Ein Ex-Ökonom der Grossbank hilft nun den USA enorm.
Gute Wirtschaftsfachleute sind schwer zu bekommen.
Und wer nicht auf sie aufpasst, könnte dies rasch bereuen.
Trump greift Gedanken auf
So beschreibt man vielerorts den Verlust eines ultragescheiten Mitarbeiters der untergegangenen Credit Suisse (CS), welchen die Grossbank UBS zu beklagen hat.
Die Rede ist von CS-Strategen Zoltan Pozsar, einem ungarisch-amerikanischen Starökonomen.
Er hat sich nach dem Ausscheiden bei der UBS im Jahr 2023 mit einer Beratungsfirma «Ex Uno Plures» in Budapest selbständig gemacht und beeindruckt mit seinen Konzepten nun die ganze Welt.
Denn kein Geringerer als der neue US-Präsident Donald Trump nutzt die Beratungsdienste des einstigen CS-Stars.
Zins am Ende der Laufzeit
Der Kerngedanke von Pozsar, der bei der US-Ratingsagentur Moody’s, bei der Federal Reserve Bank of New York, beim US-Finanzministerium und auch schon beim Internationalen Währungsfonds IMF tätig war, ist, dass Nationen mehr an die USA für die Sicherheit und Stabilität zahlen sollten.
Eine clevere Idee wäre da ein Umtausch kurzfristiger US-Staatsanleihen in hundertjährige Nullkuponanleihen, die nicht frei gehandelt werden könnten.

Solche Nullkuponanleihen hätten für den Emittenten den Vorteil, keine laufende Verzinsung zahlen zu müssen.
Anleger erhalten am Ende eine einmalige vollständige Auszahlung zu 100.
Die Rendite ergibt sich aus der Differenz zwischen dem niedrigeren Kaufpreis und dem höheren Nennwert der Anleihe.
Hundert Jahre an Zinsverzicht bringen dabei eine grosse Differenz auf die Waage.
Schutz als Service verkaufen
Klar favorisiert Trump dieses Vorgehen für sein Land, denn damit könnte der US-Präsident das Schuldenproblem elegant lösen.
Die USA stossen regelmässig an die gesetzliche Schuldengrenze.
Wenn ein Land also künftig unter den atomaren Schutzschirm von den USA möchte, soll es bitte bestehende Schuldtitel in diese neuartigen US-Nullkuponanleihen tauschen.
Fed hilft bei Engpässen
Ökonom Pozsar gab den Anleihezeichnern noch die Möglichkeit mit, dass die US-Notenbank Federal Reserve Bank Fed im Falle eines Barmittelbedarfs diese Nullkuponbonds vorübergehend in Zahlung nehmen kann.
Damit hätten die Staaten immer eine Refinanzierungsmöglichkeit, was für Zeichner wichtig ist.
Finanzspielraum schaffen
Viele Medien überschlagen sich nun, weil der neue US-Finanzminister Scott Bessent, der früher Hedgefondmanager war und für den ungarisch-stämmigen US-Investor George Soros arbeitete, genau diese Umschuldungsmöglichkeiten ins Spiel gebracht hat.
Sie würde den USA extremen Spielraum bei den Finanzen gewähren und gleichzeitig auch den Dollar abwerten, weil die Rückzahlung der Bonds weit in die unsichere Zukunft rückt.
F-35-Kampfjets als Schlüssel
Für die Schweiz, die viele US-Anleihen etwa im Portfolio der Schweizerischen Nationalbank SNB hat, wäre der Zinsausfall in einem solchen Fall des Umtausches vielleicht tragisch.
Aber unter den atomaren Schutzschirm der USA würde die Schweiz sicher gerne schlüpfen, selbst, wenn es etwas Geld kosten würde.
Die USA haben in Süddeutschland zahlreiche Atomsprengköpfe stationiert, die just mit F-35-Kampfjets funktionieren. Genau diese Flugzeuge hat die Schweiz unlängst angeschafft und dies würde insofern gut passen.
Allerdings müssten die Amerikaner die Atomsprengköpfe auch in die Schweiz schicken wollen – diesen «Service» können sie nun über den Tausch der Nullkuponanleihen zukaufen.
Lösungen bei Eigenkapital?
Und für die UBS wäre es wohl besser gewesen, diesen CS-Starökonomen Pozsar weiter bei sich beschäftigt zu haben.
Dann hätte er als Mitarbeiter vielleicht eine innovative Lösung für das «Eigenkapitalproblem» der Grossbank gefunden.
Doch Pozsar könnte seine Ideen dem einstigen Schweizer Arbeitgeber ja auch teuer verkaufen.
30.03.2025/kut.